Wittmack

Wittmack

Wittmack, Ludwig, Botaniker, geb. 26. Sept. 1839 in Hamburg, widmete sich zuerst dem Lehrfach, studierte dann seit 1864 Naturwissenschaft in Jena und Berlin, leitete 1867 in Paris die Erwerbungen für das in Berlin zu schaffende landwirtschaftliche Museum und wurde Kustos dieses Museums. Er habilitierte sich 1874 als Privatdozent an der Berliner Universität, wurde 1875 Dozent am landwirtschaftlichen Institut, 1880 außerordentlicher Professor an der Universität und 1881 zugleich Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule, die aus der Vereinigung des landwirtschaftlichen Instituts mit dem Museum hervorging. 1875–1905 war W. auch Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten, dessen Organ (seit 1887 »Gartenflora«) er redigierte. Seit 1879 ist er im Nebenamt Dozent für Botanik an der Tierärztlichen Hochschule und seit 1905 für Samenkunde an der Gärtnerlehranstalt in Dahlen. 1899–1907 leitete er die Versuchsanstalt des Verbandes der deutschen Müller. Er bearbeitete für die »Flora brasiliensis« die Marcgraviazeen und Rhizoboleen, für Engler-Prantls »Natürliche Pflanzenfamilien« die Bromeliazeen und förderte vielfach die Geschichte der Kulturpflanzen durch Untersuchung vorgeschichtlicher Samen. Er schrieb: »Gras- und Kleesamen« (Berl. 1873); »Beiträge zur Fischereistatistik des Deutschen Reichs« (das. 1875); »Anleitung zur Erkennung organischer und unorganischer Beimengungen im Roggen- und Weizenmehl« (Preisschrift, Leipz. 1884; 2. Aufl. 1895); »Führer durch die vegetabilische Abteilung des Museums der landwirtschaftlichen Hochschule« (Berl. 1886); »Botanik der Wiesenpflanzen« (in Vogler, Grundlehren der Kulturtechnik, 3. Aufl. 1903). Für Neumayers Anleitungen zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen (3. Aufl., Hannov. 1906) bearbeitete er die landwirtschaftlichen Kulturpflanzen; auch gab er die dritte Auflage von Rümplers »Illustriert ein Gartenbaulexikon« (Berl. 1902) heraus.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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