Verband der deutschen Juden

Verband der deutschen Juden, eine am 4. April 1904 in einer in Berlin tagenden Delegiertenversammlung auf autonomer Grundlage geschaffene Vertretung der Israeliten Deutschlands. Sie bezweckt, die geistigen Kräfte der jüdischen Staatsbürger zu gemeinsamer, planmäßiger Arbeit zusammenzuschließen und die durch die Verfassung gewährte Gleichberechtigung zur Wahrheit zu machen. Insbesondere will sie die den staatsbürgerlichen Pflichten entsprechenden Rechte verteidigen und Angriffe gegen die religiöse Ehre des Judentums und gegen die Freiheit der Religionsübung abwehren, ohne sich dabei auf Erörterung von Fragen der Religion und des Kultus etc. einzulassen. Laut Satzung vom 29. April 1904 gelten als Organe des Verbandes die Hauptversammlung (erste in Berlin 30. Okt. 1905, zweite in Frankfurt a. M. 13. Okt. 1907) und der Ausschuß. Dieser wählt den Vorstand und verteilt die Geschäfte in Kommissionen, je eine politische, juristische, literarisch-apologetische und eine Korrespondenzkommission.