Beryll

Beryll

Beryll, Mineral, besteht aus kieselsaurer Beryllerde mit kieselsaurer Tonerde Be3Al2Si6O18, findet sich in säulenförmigen, hexagonalen Kristallen, eingewachsen oder in Drusen aufgewachsen, sowie in stängeligen Aggregaten, ist mitunter farblos, aber meist grün, auch gelb, blau, selten rosenrot, mit Glasglanz, durchsichtig oder durchscheinend, Härte 7,5–8,0, spez. Gew. 2,7. Der edle B. (s. Tafel »Edelsteine«, Fig. 20) bildet längsgestreifte Säulen von grünen, gelben, blauen Farben und ist am geschätztesten bei smaragdgrüner Färbung (Smaragd, s. d.) oder meergrün und blau (Aquamarin). Er findet sich in Gängen und Drusen insbes. granitischer Gesteine, auch im Glimmerschiefer, in sehr klaren Kristallen zu Mursinka im Ural und bei Jekaterinenburg, in riesigen zu Aduntschilon bei Nertschinsk und am Altai (Kristalle bis 1 m lang), ferner in den sogen. Edelsanden in Ostindien, Brasilien, Nordamerika, im Granit in Schottland und auf Elba; er dient als Schmuckstein und wird gewöhnlich mit vielen Facetten geschliffen. Gemeiner B., weniger durchscheinend, trübe weiß, grau, grün, findet sich im Granit bei Zwiesel, Bodenmais und Tirschenreuth in Bayern, Schlaggenwald in Böhmen, Limoges in Frankreich, auf Elba, in Norwegen, Schweden, am Ural, Altai, in Grafton in New Hampshire (hier 2 m lange, 30 Ztr. schwere Kristalle). Er dient zur Darstellung der Beryllerde. Da Beryllkristalle sich beim Erwärmen in der Richtung der Hauptachse zusammenziehen und senkrecht zu dieser ausdehnen, so kann man nach einer Zwischenrichtung Stäbe aus ihnen schneiden, die ihre Länge bei Temperaturwechsel nicht verändern. Solche benutzt man zur Anfertigung von Normalmaßstäben. Orientalischer B., bez. Aquamarin, s. Korund. Aus B. ist das Wort »Brille« entstanden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Beryll — Beryll, ein Tonerde Beryll Silikat Al2Be3Si6O18 (66,84% SiO2, 19,5% Al2O3, 14,14% BeO); kristallisiert hexagonal, langsäulenförmig, Prismenflächen gestreift. Spaltbar nach der Balis vollkommen; Bruch uneben bis muschelig. Härte 7,5–8, spez.… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Beryll — Sm (Halbedelstein) per. Wortschatz fach. (12. Jh.), mhd. berille, barille Entlehnung. Entlehnt aus l. bēryllus (und afrz. beril); dieses aus gr. bḗryllos, und dieses wiederum aus prākrit verulia (pāli veḷuriya , sanskritisiert váiḍūrya ), das… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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  • Berýll — Berýll, hexagonales Mineral, säulenförmig kristallisierendes [Tafel: Edelsteine II, 24 u. 25] Beryllium Tonerdesilikat, als edler B. durchsichtig, als gemeiner nur durchscheinend. Edler B., Edelstein, wasserhell bis gelb, oder blau und… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Beryll — Beryll, gestreifter Smaragd, Aquamarin, zur Sippschaft der Thonedelsteine und zum Geschlechte der Smaragde gehörend, ist von grüner, blaßsmalteblauer und gelber Farbe, kommt im Granit, in Gängen und in Nestern von Quarz vor, namentlich in… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Beryll — ↑ Brille …   Das Herkunftswörterbuch

  • Beryll — Be|rỵll 〈m. 1; Min.〉 Edelstein, ein durchsichtiges od. durchscheinendes Mineral, chem. Beryllium Aluminium Silicat [<grch. beryllos <Sanskrit waidûrya „Meerwasserstein, Meergrünstein“; → Brille] * * * Be|ryll [gleichbed. griech.… …   Universal-Lexikon

  • Beryll, der — Der Berýll, des es, plur. die e, ein meergrüner Edelstein, der oft in das Weiße fällt, und so wohl im Oriente als auch in der Schweiz, Böhmen und Sachsen gefunden wird. Der Nahme Beryllus, der sich schon bey dem Plinius findet, ist nach dem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Beryll-Fluß, der — Der Berýll Flúß, des sses, plur. von mehrern Arten, die Flüsse, ein durchsichtiger Spath, welcher dem Berylle an Farbe gleichet, oder auch ein dem Berylle ähnliches Glas …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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