Trepanation

Trepanation

Trepanation (franz.), chirurg. Operation am Knochen, wobei ein Stück aus demselben ausgebohrt oder ausgesägt wird. Die T. wird am häufigsten am Schädel vorgenommen, und zwar 1) um durch äußere Gewalt eingedrückte und auf das Gehirn einen Druck ausübende Schädelknochen zu entfernen; 2) um fremde Körper (Kugeln, Messerspitzen etc.), die im Gehirn stecken oder auf dieses drücken, zu beseitigen; 3) um zwischen den Schädelknochen und dem Gehirn oder in den obern Schichten des letztern liegenden größern Eiter- und Blutmassen Abfluß zu verschaffen; 4) zur Entfernung von Gehirngeschwülsten etc.; 5) um eine Entlastung des Gehirns bei krankhaft erweiterter Drucksteigerung (s. Gehirndruck) zu erreichen. Die T. wurde bis vor kurzem mit dem schon den Alten bekannten Trepan (Trephine) ausgeführt, einem Instrument, das mittels eines gezahnten Endes (Trepankrone) runde Löcher von etwa 11/2 cm Durchmesser aus dem Schädeldach bohrte; die entsprechenden ausgesägten Knochenstücke wurden dann mit einem bohrartigen Instrument (Tirefond) herausgehoben. Neuerdings bedient man sich zur T. des Meißels und Hammers oder besonderer Bohr- und Sägeapparate, die gestatten, in ganz kurzer Zeit beliebig große Flächen des Gehirns freizulegen, ohne daß (dies kommt besonders bei Operationen im und am Gehirn in Betracht) der drückende Knochen definitiv fortgenommen zu werden braucht: dieser wird mit der entsprechenden Weichteilhülle des Kopfes in Gestalt eines gestielten Lappens nur temporär herausgenommen und nach Vornahme der notwendigen Operation an der Hirnoberfläche sofort wieder eingefügt. Die Anwendung des Trepans zur T. des Brustbeins, z. B. um hinter ihm gelegenen Eitermassen Abfluß zu schaffen, weiter zur T. des Unterkiefers, um den in ihm gelegenen Nerven (Trigeminus, dritter Ast) freizulegen, ist ebenfalls ganz in Fortfall gekommen. T. am Schädel wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit ausgeführt (vgl. Schädelamulette) wie noch jetzt bei Naturvölkern (Neupommern) zum Teil an Kindern, um sie vor Krankheiten zu schützen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Trepanation — Trépanation Dessin d une trépanation (1517) …   Wikipédia en Français

  • trépanation — [ trepanasjɔ̃ ] n. f. • XIVe; de trépaner ♦ Chir. Opération qui consiste à pratiquer un trou dans un os. Spécialt et cour. Ouverture pratiquée dans la boîte crânienne. ● trépanation nom féminin Opération chirurgicale consistant à pratiquer une… …   Encyclopédie Universelle

  • Trepanation — (v. lat. Trepanatio), 1) jede Ausbohrung eines od. mehrer Knochenstücke mittelst des Bogen od. Handtrepans aus einem meist platten Knochen, um entweder den krankhaften Knochen zu entfernen, od. um in eine von Knochen eingeschlossene Höhle zu… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Trepanation — Trepanation, Trepanieren (lat.), das Aussägen eines Knochenstücks, bes. aus der Hirnschale, früher mittels des Trepān oder der Trephine (grch. trepănon), einer dem Drillbohrer ähnlichen Rundsäge, jetzt mit Meißel und Hammer, um Blut und… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Trepanation — Trepanation, in der Chirurgie die kunstgerechte Eröffnung der Schädelhöhle, eine Operation, welche wegen den vielen Fährlichkeiten, denen der Kranke dabei ausgesetzt ist und der Schwierigkeit, mit welcher im gegebenen Fall über die Nothwendigkeit …   Herders Conversations-Lexikon

  • Trépanation — Dessin d une trépanation (1517) C …   Wikipédia en Français

  • Trepanation — Alter Trepanierbohrer aus den 1950er Jahren Trepanation (v. französ.: trépan Bohrer) ist ein Begriff aus der Medizin und beschreibt operative Verfahren, bei denen meist knöchern oder auf eine andere Weise fest umschlossene Räume mechanisch… …   Deutsch Wikipedia

  • Trepanation — Tre|pa|na|ti|on 〈f. 20〉 das Trepanieren, Schädelöffnung * * * Trepanation   [französisch, zu trépan »Bohrgerät«, zu griechisch trypãn »durchbohren«] die, / en, neurochirurgisches Verfahren zur Eröffnung des Schädels. Bei der osteoplastischen… …   Universal-Lexikon

  • trépanation — (tré pa na sion) s. f. Opération du trépan, application méthodique d un trépan à l effet de donner issue à du pus amassé sous une surface osseuse, ou de relever des pièces enfoncées. HISTORIQUE    XIVe s. •   Il enseigne ouvrer en plaies du test… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

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