Schuppĭus

Schuppĭus

Schuppĭus (Schupp, auch Schuppe), Johann Balthasar, deutscher Schriftsteller, geb. 1. März 1610 in Gießen, gest. 26. Okt. 1661 in Hamburg, wurde nach wechselvollem Wanderleben 1635 Professor der Geschichte und Beredsamkeit, 1643 auch Prediger in Marburg, 1646 Hofprediger des Landgrafen von Hessen-Rheinfels in Braubach, in welcher Eigenschaft er 1648 in Münster die Friedenspredigt hielt. 1649 berief ihn der Hamburger Rat zum Pastor an St. Jakobi. Einer der besten deutschen Prosaisten seiner Zeit, erwecklicher Prediger und launiger Satiriker, hat S. besonders zweckmäßigere Einrichtung des deutschen Schulwesens und erweiterte Pflege der Muttersprache, auch bereits Unabhängigkeit des Status scholasticus vom Statu ecclesiastico gefordert. So besonders in den Schriften: »Der deutsche Lehrmeister« und »Ambassadeur Zipphusius, aus dem Parnaß wegen des Schulwesens abgefertigt an die Kurfürsten und Stände des heiligen römischen Reichs«. Sonst sind lesenswert: »Der Freund in der Not«, »Rat eines Vaters an seinen Sohn bei dessen Eintritt in die Welt« (1657; Neudruck, Halle 1878); »Salomo oder Regentenspiegel« (1657); »Sendschreiben an den Kalenderschreiber zu Leipzig« (1659); »Corinna, die ehrbare Hure« (1660); »Von der Kunst reich zu werden«, die berühmte Predigt »Gedenk daran, Hamburg!« u. a. Schuppius' »Lehrreiche Schriften« erschienen Hanau 1663 u. ö., zuletzt Hamburg 1719, 2 Bde. Vgl. Vial, Balthasar S., ein Vorläufer Speners (Mainz 1857); Ölze, B. Schuppe (Hamb. 1863); Bischoff, Joh. Balthasar Schupp (Nürnb. 1890); Stötzner, Beiträge zur Würdigung von J. B. Schupps lehrreichen Schriften (Leipz. 1891); die Lebensskizzen von Bertheau in Bd. 33 der »Allgemeinen deutschen Biographie« (Leipz. 1891) und in der »Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche«, Bd. 17 (das. 1906).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Dastehen — *1. A stieht do wie a grusser Höjar1. – Robinson, 318. 1) Gomolcke (921) hat dafür: Stiht a doch do, wie a gruss Noy Joahr. *2. A stieht do wie a hültzern Girgel. – Robinson, 342; Gomolcke, 920. *3. Dastehen als die Pfeiffer, so den Tantz… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Reimen — 1. Die reimen wohl, die übel hören. »Gemeinigcklich reimen solche wol, die vbel hören.« (Mathesius, Sarepta, XL.) Sie denken sich nämlich hinzu, was sie nicht verstanden haben. 2. Es reimt sich nicht, der Knecht zu Rosse, der Herr zu Fusse. –… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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