- Schönberg [1]
Schönberg, 1) Hauptstadt des zu Mecklenburg-Strelitz gehörigen Fürstentums Ratzeburg, an der Maurin, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Lübeck-Strasburg i. U. und der Kleinbahn S.-Dassow, Sitz der höchsten Landesbehörden für das Fürstentum Ratzeburg, hat eine evang. Kirche, ein Lutherdenkmal, Realgymnasium, Amtsgericht, Oberförsterei, Elektrizitätswerk, Dampfmolkerei und (1905) 2838 Einw. S. wurde 1822 zur Stadt erhoben. – 2) (S. in Oberlausitz) Stadt im preuß. Regbez. Liegnitz, Kreis Lauban, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Denkmal Kaiser Wilhelms I., Pappwaren- und Zigarrenfabrikation, Weberei und (1905) 1302 Einw. – 3) Dorf im preuß. Regbez. Danzig, Kreis Karthaus, hat eine evang. Kirche und (1905) 436 Einw. Östlich die Schönberger Berge mit dem 33 im hohen Turmberg, auf dem ein Bismarckturm errichtet ist. – 4) Dorf im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Plön, an der Kleinbahn Kiel-S., Hauptort des Ländchens Propstei (1905: 7881 Einw.), hat eine evang. Kirche, eine landwirtschaftliche Winterschule, ein Amtsgericht, Elektrizitätswerk, Ausfuhr des bekannten Propsteier Saatgetreides und (1905) 1558 Einw. Östlich in der Nähe die Ostseebäder Schönberger und Stakendorser Strand. – 5) (Mährisch-S.) Stadt in Mähren, 360 m ü. M., auf einem Hügel nördlich der Mündung der Teß in die March, an den Staatsbahnlinien Sternberg-Ziegenhals und Hohenstadt-Zöptau gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat 3 katholische und eine prot. Kirche, ein Obergymnasium, eine Webe-, eine Ackerbau- und Flachsbereitungsschule, ein Sanatorium mit Wasserheilanstalt, ein Kranken-, ein Waisenhaus, eine Landeszwangsarbeitsanstalt, bedeutende Leinen-, Baumwoll- und Seidenwarenfabrikation, Bleicherei, Gerberei, Brettsägen, Ziegelbrennerei, Brauerei, Mineralölraffinerie und Fettwarenfabrik und (1900) 11,636 deutsche Einwohner. Vgl. »Chronik der Stadt Mährisch-S.«, von Umlauff u. Tersch (Schönberg 1901, 2 Tle.). – 6) Schloßruine am Rhein, s. Oberwesel.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.