Saïd Pascha

Saïd Pascha

Saïd Pascha, 1) Mohammed, Vizekönig von Ägypten, geb. 1822, gest. 18. Jan. 1863, vierter Sohn des 1849 verstorbenen Vizekönigs Mehemed Ali, gelangte als Nachfolger seines Neffen Abbas Pascha 14. Juli 1854 zur Regierung und begann diese mit Abschaffung mehrerer das Volk bedrückenden Handelsmonopole und mit Einschränkung des Sklavenhandels. Im Bestreben, sich von der Pforte frei zu machen, verstattete er Frankreich Einfluß auf die Regierung, unterstützte die Anlegung des Suezkanals, die französische Expedition zur Erforschung der Nilquellen und unternahm im Mai 1862 eine Reise nach Frankreich.

2) Mehemed, mit dem Beinamen »Kütschük« (der Kleine), türk. Staatsmann, geb. um 1835 in Erzerum, ward 1860 als Vizegouverneur nach Syrien geschickt und nach Beschwichtigung der Unruhen zum Pascha ernannt. Er ward darauf Gouverneur des Archipels und von Cypern, war während des russisch-türkischen Krieges 1877 Gouverneur in Tultscha und Tirnowa und erhielt im Herbste den Oberbefehl über ein Korps bei Osmanpazár, das den Russen einige Schlappen zufügte, aber vor der wachsenden Übermacht zurückweichen mußte. Nach dem Kriege wurde S. Kabinettssekretär des Sultans Abd ul Hamid sowie Mitglied der Reformkommission, dann Minister der Zivilliste und im Oktober 1879 Premierminister. Zwar wurde er schon im Juni 1880 durch englischen Einfluß gestürzt, aber nach drei Monaten in sein Amt wieder eingesetzt (bis Mai 1882) und war vom Dezember 1882 bis 25. Sept. 1885 von neuem Großwesir. Dann wiederholt Minister des Äußern, war er 1895 kurze Zeit (8. Juni bis 3. Okt.) und 17. Nov. 1901 bis 15. Jan. 1903 wieder Großwesir. – Nicht zu verwechseln mit diesem S. sind: a) Schischman S. (der sogen. dicke Saïd), früher Generalgouverneur des Archipels, vom Mai bis November 1882 Minister für Reformen, dann des Äußern, 1883 Botschafter in Berlin, 1885 Minister des Auswärtigen, und b) der 1879 von Osman Pascha gestürzte Palastmarschall S., später Gouverneur von Konia, ein begeisterter Englandfreund.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Said Pascha — Said Pascha, vierter Sohn Mehemed Ali s, geb. 1822, erhielt eine europäische Erziehung u. widmete sich bes. dem Marinedienste. Sein Neffe, Abbas Pascha, mit welchem er in steter Spannung lebte, hielt ihn immer von den Geschäften fern, er folgte… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Saïd Pascha — Saïd Pascha, Vizekönig von Ägypten (1854 63), geb. 1822, vierter Sohn Mehmed Alis, Nachfolger seines Neffen Abbas Pascha, gest. 18. Jan. 1863 …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Saïd Pascha [2] — Saïd Pascha, Mehmed, genannt Kütschük (»der Kleine«), türk. Staatsmann, geb. 1835 in Konstantinopel, seit 1879 mehrmals Premierminister, Dez. 1882 bis Sept. 1885, Juni bis Okt. 1895 und Dez. 1901 bis Jan. 1903 Großwesir …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Said Pascha — Said Paschạ,   1) Mehmed (Muhammad), Vizekönig von Ägypten (seit 1854), * Alexandria 1822, ✝ ebenda 18. 1. 1863, vierter Sohn Mehmed Alis; modernisierte die Verwaltung, verbot (mit geringem Erfolg) Sklaverei und Sklavenhandel und erlaubte seit… …   Universal-Lexikon

  • Küçük Mehmed Said Pascha — Mehmed Said Pascha (* 1838 in Erzurum; † 1. März 1914 İstanbul) war ein osmanischer Staatsmann und Politiker. Er bekleidete insgesamt neun Jahre das Amt des Großwesirs, siebenmal unter Abdülhamid II. und zweimal während der zweiten… …   Deutsch Wikipedia

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