Sächsisches Recht

Sächsisches Recht

Sächsisches Recht (Sachsenrecht), das namentlich im Sachsenspiegel (s. d.), sodann auch in dem Magdeburger Weichbildrecht und andern in den Ländern des sächsischen Rechts (Sachsen, Westfalen, Friesland, Hessen, Brandenburg, Pommern, Lausitz, Schlesien, Böhmen und Mähren) bis 1. Jan. 1900 gangbaren Rechtsbüchern enthaltene Privatrecht, im Gegensatz zu dem fränkischen Rechte. Vgl. Weiske, Die Quellen des gemeinen sächsischen Rechts (Leipz. 1846). Auch heißt s. R. das den königlich, großherzoglich und herzoglich sächsischen Ländern gemeinsame Recht, wohin außer dem Sachsenspiegel namentlich auch die kursächsischen Konstitutionen von 1572 und die alte Prozeßordnung von 1622 gehörten. Diese Rechtsgemeinschaft wurde jedoch schon durch die neuere Gesetzgebung, insbes. durch das königlich sächsische Bürgerliche Gesetzbuch von 1863, das aber nur für das Königreich Sachsen Geltung hatte, nahezu beseitigt, bis die Einführung des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches (1. Jan. 1900) auch das sächsische Bürgerliche Gesetzbuch außer Geltung setzte.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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