- Rio Grande del Norte
Rio Grande del Norte (Rio Bravo del Norte, Rio del Norte), Fluß in Nordamerika, entspringt im Staate Colorado in den San Juan Mountains des Felsengebirges, durchfließt in südlicher Richtung den San Luis-Park, tritt dabei nach New Mexico über, das er teils in engen Cañonschluchten, teils in breiter Talebene durchströmt, tritt oberhalb El Paso nach Texas und bildet nun die Grenze zwischen jenem und den mexikanischen Staaten Chihuahua, Coahuila und Tamaulipas. Unterhalb El Paso noch mit 725 m Gesamtgefälle, tost er auf einer 450 km langen Strecke in einer fast ununterbrochenen Reihe wilder Cañonschluchten dahin, die er etwa 300 m tief in den kretazeischen Kalkstein eingegraben hat, im all gemeinen in südöstlicher Richtung und nur bei Presidio de San Vincente durch hohe Bergmassen gegen NO. abgelenkt. Von der Pecosmündung ab werden die Uferwände niedriger, und endlich mündet er unterhalb Matamoros zwischen Sanddünen und Salzmarschen in den Mexikanischen Golf, durch eine mächtige Barre, die er beständig hin und her schiebt, Seeschiffen unzugänglich. Außer dem Pecos nimmt er links noch den Rio de Puercos und Devils River auf, rechts Rio de los Conchos (San Pablo), Salado, Alamos (Sabinas), Pesquerto. Für die Schiffahrt leistet der R. trotz seines 2800 km langen Laufes und 580,000 qkm großen Stromgebietes nichts, wenn auch kleine Dampfboote seinerzeit 725 km weit, bis nach Laredo, vorgedrungen sind. Auf weiten Strecken trocknet er im Sommer gänzlich aus, während seine Frühjahrsfluten öfters furchtbare Verheerungen anrichten. In beträchtlichem Umfange benutzte man ihn zu künstlicher Bewässerung; einen großen Staudamm, den man 1895 bei El Paso zu diesem Zweck errichtete, zerstörte er aber durch die Maiflut von 1897.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.