- Reybaud
Reybaud (spr. räbo), Louis, franz. Schriftsteller, geb. 15. Aug. 1799 in Marseille, gest. 28. Okt. 1879 in Paris, bereiste nach Vollendung seiner Studien den Orient und ließ sich 1829 in Paris nieder, wo er für radikale Journale schrieb und die Leitung der »Histoire scientifique et militaire de l'expédition françaiseen Egypte« (1830–36, 10 Bde.) übernahm. Später wandte er sich sozialen Studien zu, als deren Früchte besonders zwei voneinander sehr verschiedene Werke zu nennen sind: die von der Akademie mit dem Montyon-Preis gekrönten »Études sur les réformateurs ou socialistes modernes« (1840–43, 2 Bde.; 7. Aufl. 1864) und der originelle Roman »Jérôme Paturot à la recherche d'une position sociale« (1843 u. ö., 3 Bde.), eine satirische Schilderung der französischen Gesellschaft unter der Juliregierung, die seinen Namen sofort populär machte und später in der Schrift »Jérôme Paturot à la recherche de la meilleure des républiques« (1848 u. ö., 4 Bde.) ein (minder erfolgreiches) Seitenstück erhielt. Er war 1846 und 1849 Mitglied des Gesetzgebenden Körpers, wo er erst mit der Linken, nach der Februarrevolution aber mit der Rechten stimmte, und ward von der Versammlung nach Algerien geschickt, um die dortigen Ackerbaukolonien zu inspizieren. Nach dem Staatsstreich zog er sich von der Öffentlichkeit zurück. Seit 1850 war er Mitglied der Akademie.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.