Reichsarmee

Reichsarmee

Reichsarmee, die Truppenmacht des ehemaligen Deutschen Reiches in den letzten Jahrhunderten desselben. Nachdem die Reichsfürsten und Reichsstädte die Landeshoheit erlangt hatten, wurde der Kriegsdienst nicht mehr als unmittelbare Pflicht gegen das Reich angesehen, sondern es mußte jeder einzelne Reichsstand bei einem Reichskrieg Truppen stellen, deren Aufbringung ihm überlassen blieb, und deren Stärke die Reichsmatrikel bestimmte. 1521 ward die so gebildete R. auf 4000 Reiter und 20,000 Fußgänger festgestellt, jeder Reichsstand hatte ein bestimmtes Kontingent zu stellen oder die Unterhaltungskosten dafür (monatlich für einen Reiter 12 Gulden, für einen Fußgänger 4 Gulden; vgl. Römermonat) aufzubringen. Als 1681 die R. auf 40,000 Mann erhöht wurde, blieb der Maßstab der Reichsmatrikel von 1521 in Geltung. Die R. als solche hat nie etwas Tüchtiges geleistet, weil die Zusammensetzung aus einer großen Zahl oft sehr kleiner Kontingente, die erst im Bedarfsfall aufgestellt wurden, jedes einheitliche Handeln unsäglich erschwerte, auch die einzelnen Stände oft an den kriegerischen Unternehmungen des Reiches nur geringes Interesse hatten, was sich in Führung und Verhalten ihrer Truppen widerspiegelte. Vgl. Kontingent.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Reichsarmee — Reichsarmee, die von dem Deutschen Reiche in Kriegsfällen zu dessen Vertheidigung aufgestellte Armee. Sie bestand aus den Reichscontingenten der Reichskreise. 1521 wurde die R. auf 4000 Reiter u. 20,000 Mann zu Fuß, 1681 aber in neuester… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Reichsarmee — Reichsarmee, die in den letzten Jahrhunderten des alten Deutschen Reichs dadurch gebildete Kriegsmacht, daß die Reichsstände im Kriegsfall eine Anzahl Truppen stellen oder ein Äquivalent an Geld (sog. Ritterpferde) zahlen mußten; ihre Gesamtzahl… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Reichsarmee — Reichsarmee, die in den letzten Zeiten des deutschen Reichs für Reichskriege decretirte Armee, 1521 auf 24000 Mann, 1681 auf 40000 Mann festgesetzt, später sogar verfünffacht, bestand aus den Contingenten der großen und kleinen Reichsstände, war… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Reichsarmee — Ein Grenadier der Reichsarmee im Polnischen Erbfolgekrieg vor Philippsburg 1734 (Niederrheinisch Westfälischer Reichskreis: Paderbornisches Infanterieregiment – Zeitgenössische Gudenus Handschrift Als Reichsarmee, Reichsheer oder Reichsarmatur …   Deutsch Wikipedia

  • Reichsarmee, die — Die Reichsarmee, plur. die n, eine Armee, welche von den Ständen des Deutschen Reiches zu Vertheidigung der Freyheit und der Gerechtsamen desselben gemeinschaftlich errichtet und unterhalten wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Reichsarmee — Reichsarmatur * * * Reichs|ar|mee 〈f. 19; unz.〉 die dem Kaiser unterstehende Armee im Deutschen Reich bis 1806 …   Universal-Lexikon

  • Reichsarmatur — Reichsarmee …   Universal-Lexikon

  • Siebenjähriger Krieg von 1756-1763 — Siebenjähriger Krieg von 1756–1763. I. Veranlassung u. Beginn des Krieges. Die Kaiserin Maria Theresia von Österreich hatte, um das in den Schlesischen Kriegen (s.d.) an König Friedrich II. von Preußen verlorene Schlesien wiederzugewinnen,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Truppen des Schwäbischen Reichskreises — Die Truppen des Schwäbischen Reichskreises waren Bestandteil der Reichsarmee des Heiligen Römischen Reiches. Ab 1694 unterhielt der Schwäbische Reichskreis als einziger Reichskreis ein stehendes Heer. Inhaltsverzeichnis 1 Kreismiliz 2 Truppen des …   Deutsch Wikipedia

  • Schlacht bei Friedlingen — (1702) Teil von: Spanischer Erbfolgekrieg …   Deutsch Wikipedia

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