Plankton

Plankton

Plankton (griech., »das Treibende«, Auftrieb; Gegensatz Nekton, »das Schwimmende«), die Gesamtmasse der lebenden und toten Wesen, die an der Oberfläche des Meeres oder von Seen den Strömungen des Wassers folgen, also trotz ihres Vermögens zu aktivem Schwimmen sich treiben lassen im Gegensatz zum Benthos (vgl. Meeresfauna, S. 535). Je nach der Zugehörigkeit des Planktons zum Pflanzen- oder Tierreich unterscheidet man Phyto- und Zooplankton und nach dem Vorkommen Meeresplankton (Haliplankton), Süßwasserseeplankton (Limnoplankton), Flußplankton (Potamoplankton) etc. Von Pflanzen finden sich im P. nur niedere Algen (Diatomeen, Peridineen etc.), diese aber in ungeheuern Mengen, außerdem an einigen Stellen Sargassum; von Tieren sind fast alle Gruppen vertreten, und zwar entweder ständig oder nur in der Jugend (Eier und Embryonen mancher Muscheln und Fische etc., die auf dem Grunde des Wassers leben). Von den ständigen Bewohnern sind durch ihre Massenhaftigkeit wichtig die Radiolarien, Quallen, Rädertiere, Ruderfüßer, Salpen etc. Alle sind für ihre Nahrung in letzter Linie wohl ausschließlich auf die Pflanzen des Planktons angewiesen, und diese ihrerseits auf die anorganischen Stoffe im Wasser sowie auf Luft und Sonne. In neuester Zeit hat der Physiolog V. Hensen, von dem auch der Name P. herrührt, genaue Zählungen aller Tiere und Pflanzen betrieben, um festzustellen, ob es im Ozean gemäß den gleichmäßigen Lebensbedingungen, die dieser bietet, auch annähernd gleichmäßig verteilt sei. Nach den von ihm begründeten und von andern weitergeführten Methoden wird mit einem besondern Netz von bestimmter Größe, Maschenweite etc. senkrecht von der Tiefe zur Oberfläche gefischt, sodann nach möglichst exakten Methoden aus einem Bruchteil des Fanges berechnet, wieviel lebende Materie 1 cbm Wasser an der betreffenden Stelle enthalten hat. Die Resultate der überaus mühsamen Untersuchung des reichen Planktons, das auf der eigens hierzu unternommenen Fahrt des Schiffes National quer über den Atlantischen Ozean vom Juli bis November 1889 gefischt wurde, sind erst teilweise veröffentlicht und gestatten noch kein sicheres Urteil. Vgl. Hensen, Über die Bestimmung des Planktons oder des im Meere treibenden Materials an Tieren und Pflanzen (Berl. 1888) und Die P.-Expedition und Haeckels Darwinismus (Kiel 1901); Haeckel, Planktonstudien (Jena 1890); Krümmel, Reisebeschreibung der P.-Expedition (Kiel 1892); Schütt, Analytische Planktonstudien (Kiel u. Leipz. 1892); Brooks, Salpa (Baltim. 1893); Apstein, Das Süßwasserplankton (Kiel 1896); Chun, Die Beziehungen zwischen dem arktischen und antarktischen P. (Stuttg. 1897); »Nordisches P.« (hrsg. von Brandt, Kiel 1901 ff.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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