Orthoklās

Orthoklās

Orthoklās (Kalifeldspat), Mineral der Feldspatgruppe (s. Feldspat), findet sich in kurz säulenförmigen oder dick tafelartigen, auch rechtwinklig säulenförmigen Kristallen von monoklinem Aussehen und häufig in Zwillingskristallen, die man nach einzelnen Fundorten als die Zwillinge nach dem Karlsbader, nach dem Manebacher und nach dem Bavenoer Gesetz bezeichnet hat. Er kommt teils eingewachsen und dann ringsum ausgebildet, teils aufgewachsen in Drusen, auch derb in kristallinischen Massen vor. Man unterscheidet mehrere Varietäten: a) Adular (Eisspat), stets in aufgewachsenen Kristallen, meist Zwillings- und Viellingskristallen, mit Bergkristall in Drusen der granitischen Gesteine der Alpen (besonders im Zillertal und am St. Gotthard), farblos, wasserhell, glasglänzend, durchsichtig bis durchscheinend, zuweilen mit bläulichem Lichtschein und dann wohl als Halbedelstein (Mondstein, Fisch- oder Wolfsauge, ceylonischer oder Wasseropal, Girasol) zu Ring- und Nadelsteinen geeignet; b) gemeinen Feldspat (Pegmatolith), weiß, rötlich bis ziegelrot, grau, gelb, grünlich, weniger glänzend als Adular, durchscheinend bis undurchsichtig, eingewachsen und in Drusen, auch derb, als wesentlicher Gemengteil vieler Gesteine, besonders des Granits, Syenits, Porphyrs, Gneises, sehr verbreitet. Schöne Kristalle liefern Karlsbad in Böhmen, Bischofsgrün im Fichtelgebirge, Hirschberg, Striegau und Kunnersdorf in Schlesien, Baveno am Lago Maggiore, Elba etc. Der farbenspielende Feldspat von Frederiksvaern und ein durch eingelagerte Eisenglanzschüppchen rot schillernder O. von Nordamerika (Orthoklas-Sonnenstein, Avanturinfeldspat) werden auf Nadelsteine, Dosen, Stockknöpfe verarbeitet. Grobkristallinische Feldspate, von skelettartig ausgebildeten Quarzkristallen regelmäßig durchsetzt, bilden den Schriftgranit; c) Sanidin (glasiger Feldspat, Rhyakolith), durchsichtig bis durchscheinend, wasserhell, farblos oder grau und gelblich, glasig, oft rissig und trübe, meist ringsum ausgebildete Kristalle porphyrartig in jüngern vulkanischen Gesteinen (Trachyt, Phonolith) und in Auswürflingen (Monte Somma am Vesuv, Laacher See etc.). Man benutzt Adular und den farbenwechselnden O. als Schmuckstein, Schriftgranit zu Platten, Dosen etc., den gewöhnlichen O. als Zusatz zur Porzellanmasse, zu Glasuren und Emails.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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