- Odo
Odo, 1) (End oder Tapfere) Graf von Paris, Sohn Roberts des Tapfern, verteidigte 886 mit großem Mut Paris gegen die Normannen und ward nach Karls des Dicken Absetzung 887 in Compiègne von den westfränkischen Großen zum König des westfränkischen Reiches gewählt, fand aber seitens der großen Vasallen sowie der Normannen heftigen Widerstand, bis endlich Erzbischof Fulko von Reims den Karolinger Karl III. zum König krönte (893), dem O. 897 vertragsmäßig alles Land zwischen Seine und Maas überließ. Bald darauf starb O. 1. Jan. 898 in La Fère. Vgl. v. Kalckstein, Geschichte des französischen Königtums unter den ersten Kapetingern (Bd. 1, Leipz. 1877); Favre, Éudes, comte de Paris et roi de France (Par. 1893).
2) Der heilige O., Abt von Cluny (s. d.), geb. 878 oder 879, gest. 18. Nov. 942 in Tours, lebte als Knabe am Hofe Wilhelms von Aquitanien, war dann Monch in Tours und seit 908 oder 909 in Baume, vis er 927 nach des ersten Abtes Cerno Tod als Abt nach Cluny übersiedelte, dessen Organisator er wurde. Vgl. Sackur, Die Cluniacenser, Bd. 1 (Halle 1892); Du Bourg, Saint Odon (Par. 1905).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.