Nachdunkeln

Nachdunkeln

Nachdunkeln, das auf Gemälden bald früher, bald später eintretende Dunkelwerden einzelner Ölfarben oder auch der ganzen Fläche des Bildes. Die Ursachen dieser der Wirkung eines Gemäldes sehr nachteiligen Erscheinung sind verschieden. Einige Farbstoffe sind ihrer Natur zufolge dem N. unterworfen, z. B. Auripigment, Umbra etc.; andre dunkeln nur infolge gewisser Vermischungen (Asphalt) nach. Im allgemeinen dunkeln fast alle dunkeln und dabei durchsichtigen Farben nach. Es geschieht in um so stärkerm Maße, je größer die Menge an Öl ist, die den Farben zugesetzt wird. Dann ist aber das N. öfters auch Folge einer zu dunkeln Grundierung oder einer öftern Übermalung. Endlich kann auch die Beschaffenheit des Öles, mit dem die Farben angemacht werden, sowie des Firnisses, besonders wenn dieser vor der gehörigen Austrocknung der Farben aufgetragen wird, das N. herbeiführen. Hat sich das N. schon bemerkbar gemacht, so ist es schwer, meist gar nicht wieder zu beseitigen. Man kann dem N. nur dadurch vorbeugen, baß man gewisse Farben, die der Veränderung durch Öl am meisten unterworfen sind (Mennige, Schüttgelb, Kasselergelb, die Chrome und die aus Kupfer bereiteten Farben), ausschließt und die mit Asphalt versetzten Farben (Terra di Siena und Grüne Erde) nur gebrannt zuläßt, oder indem man frisch gemalte Bilder nur in hellen (nicht dunkeln) Räumen aufbewahrt. Vgl. Bouvier-Ehrhardt, Handbuch der Ölmalerei (7. Aufl., Braunschw. 1894); Ehrhardt, Die Kunst der Malerei (2. Aufl., das. 1895).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Nachdunkeln — Nachdunkeln, 1) bei der Ölmalerei von Farben, welche mit der Zeit dunkel werden u. dann ins Schwarze fallen. Auripigment, Umbra, Druckschwärze u. Kölnische Erde, so wie falschbereitetes Öl dunkeln nach u. verderben die mit ihnen verbundenen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Nachdunkeln — Nachdunkeln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur bey den Mahlern üblich ist, wo eine Farbe nachdunkelt, wenn sie mit der Zeit dunkel wird und in das Schwarze fällt. Der Umbra, die Cölnische Erde und Aurum pigmentum dunkeln… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Nachdunkeln — Nachdunkeln, bei der Oelmalerei das Dunkelwerden einzelner Farben od. des ganzen Bildes, ein Fehler, der mehr oder weniger bei allen Gemälden eintritt …   Herders Conversations-Lexikon

  • nachdunkeln — nach||dun|keln 〈V. intr.; ist〉 nachträglich dunkler werden (Gemälde, Foto, Holz) * * * nach|dun|keln <sw. V.; ist/hat>: im Laufe der Zeit im Farbton allmählich dunkler werden. * * * nach|dun|keln <sw. V.; ist/hat>: im Laufe der Zeit… …   Universal-Lexikon

  • nachdunkeln — na̲ch·dun·keln (ist) [Vi] etwas dunkelt nach etwas bekommt allmählich eine dunkle(re) Farbe ↔ etwas verblasst <Fotos, Holz, Haare> …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • nachdunkeln — nohdunkele …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • nachdunkeln — nach|dun|keln; der Anstrich ist oder hat nachgedunkelt; er sagt, das Holz dunk[e]le nach …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Okulokutaner Albinismus Typ 1 — OCA1 ist für viele der am stärksten ausgeprägten Fälle von Albinismus verantwortlich Okulokutaner Albinismus Typ 1, abgekürzt OCA 1 ist eine Form des Albinismus, die auf Mutationen des TYR Gens (codierend für Tyrosinase) zurückgeht. Eine andere… …   Deutsch Wikipedia

  • Eulanisieren — Der Kürschner aus Jost Ammans Ständebuch, 1568 Ein Kürschner (veraltet auch Buntfutterer, Pelzer oder Wild und Grauwerker) ist ein Handwerker, der Tierfelle zu Pelzkleidung verarbeitet. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Kürschner — Der Kürschner zeigt zwei Fehwammenfutter (Fenster der Kathedrale von Chartres, 1215 40). Zusammen mit den Fenstern von Bourges ist das die älteste Darstellung von eigentlichen Kürschnern die wir besitzen.[1] Ein Kürschner (veraltet auch …   Deutsch Wikipedia

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