Musazeen

Musazeen

Musazeen, monokotyle Familie aus der Ordnung der Scitamineen, Stauden von meist riesenhaften, zum Teil baumartigen Gestalten; der Stengel ist bald verlängert, bald verkürzt, von den Scheiden der abgefallenen Blätter bedeckt; die Blätter sind wechselständig, gestielt, am Grunde scheidenförmig, mit großer, in der Jugend zusammengerollter, einfacher Fläche und starker Mittelrippe, von der parallel gebogene Seitennerven ausgehen. Die vollständigen, zygomorphen Blüten stehen in den Achseln großer, oft schönfarbiger Deckblätter. Das Perigon besteht aus sechs blumenartig gefärbten, ungleichen Blättern; von den sechs Staubblättern sind meist nur fünf fertil. Der unterständige, dreifächerige Fruchtknoten enthält eine bis viele Samenanlagen in jedem Fache. Die Frucht ist eine Beere oder Kapsel. Die Samen enthalten ein mehliges Nährgewebe, das sich aus Endosperm und Perisperm zusammensetzt. Die wichtigsten Gattungen sind: Musa, Strelitzia, Ravenala und Heliconia, deren Arten (ca. 50) alle den Tropen angehören, wo sie durch ihre Größe und Schönheit eine Zierde der Flora und zum Teil wegen ihrer schmackhaften Früchte als Nutz- und Kulturpflanzen, wie die Bananen oder Paradiesfeigen (von Musa paradisiaca und M. sapientium), in hohem Ansehen sind; die Schößlinge dienen als Gemüse und die Fasern (besonders von M. textilis und M. Ensete) liefern den Manilahanf der Philippinen, Molukken und Ostafrikas. Einige zweifelhafte Arten der Gattung Musophyllum Göpp. sind fossil in Tertiärschichten aufgefunden worden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Deckzellen — (Stegmata), Begleitzellen der Gefäßbündel, zumeist in der Peripherie des Bastes, mit relativ großen, den Zellraum nahezu ausfüllenden, amorphen Kieselkörpern, die keine Zellulose enthalten und im Polarisationsapparat einfach lichtbrechend… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Heliconĭa — L. (Helikonie, Tafelbanane), Gattung der Musazeen, krautartige Pflanzen mit einem aus zusammengerollten Blattscheiden gebildeten Scheinstengel, aus dessen Mitte sich ein Blütenschaft erhebt, ansehnlichen Blättern, oft schön gefärbten Deckblättern …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Leitungsgewebe — (Leitungssystem), die Gesamtheit der Pflanzenzellen und Zellverbände, in denen der Transport des Wassers und der organischen Stoffe (Kohlehydrate, Fette, Eiweißstoffe) vor sich geht. Den niedersten Pflanzen fehlt meistens ein besonderes L., der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Musa — L. (Pisang, Banane, Paradiesfeige), Gattung der Musazeen, sehr große, üppig entwickelte, baumartige Stauden, mit einfachem, kurzem, von den Blattstielscheiden vollständig umschlossenem und durch sie scheinbar verlängertem Stamm und mächtigen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ravenăla — Adans., Gattung der Musazeen, ansehnliche, zum Teil sehr große Pflanzen ohne oder mit einem kurzen oder langen, schlanken Stamm und zweizeilig angeordneten, langgestielten, einen großen Fächer bildenden Blättern. Von den zwei Arten hat R.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Faserpflanzen — aufrechtes, rauh kurzhaariges Kraut aus der Familie der Morazeen, mit meist ästigen, bis 2 (auch 6 m) hohem Stengel, unten gegen , oben wechselständigen, langgestielten, gefingerten, 5–7 (selten 9 ) zähligen Blättern, grob gesägten, lanzettlichen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Nahrungspflanzen — Fig. 1. Dioscorea Batatas Dcsne. (Yamswurzel, Igname, chinesische Kartoffel, Brotwurzel), eine ausdauernde Schlingpflanze aus der Familie der Dioskoreazeen mit knolligem, fleischigem Rhizom, rankenden Stengeln, herzpfeilförmigen Blättern,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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