- Methylchlorid
Methylchlorid (Methylchlorür, Chlormethyl) CH3Cl entsteht beim Erhitzen von Methylalkohol mit Kochsalz und Schwefelsäure, aus Methan und Chlor und beim Erhitzen von salzsaurem Trimethylamin auf 260–300°. Auf diese Weise erhält man es aus dem wässerigen Produkt der trocknen Destillation des Verdampfungsrückstandes der Runkelrübenmelassenschlempe. Es ist ein farbloses Gas, riecht angenehm ätherisch, schmeckt süßlich und wird bei -36° oder durch starken Druck zu einer farblosen Flüssigkeit verdichtet, die bei -22° siedet. Man benutzt M. zur Eisbereitung, zur Extraktion von ätherischen Ölen aus Blüten und benutzte es früher zur Darstellung methylierter Teerfarben. Es wird auch als lokales Anästhetikum empfohlen, da es bei der Verdunstung viel Wärme bindet und dadurch die Körperstelle, auf die es appliziert wurde, unempfindlich macht. Eine Lösung von M. in Chloroform (compound liquid Richardson) ist als Ersatz des Chloroforms für Narkosen empfohlen worden.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.