- Maria Theresia-Orden
Maria Theresia-Orden, österreich. Militärorden für hervorragende Verdienste im Kriege., »besondere herzhafte Tat«, wurde 18. Juni 1757, dem Tage der Schlacht bei Kolin, gestiftet und hatte zuerst nur Großkreuze und Ritter, denen 15. Okt. 1765 Joseph II. noch Kommandeure und Ritter hinzufügte. Das Ordenszeichen ist ein geschweiftes, weißes, goldbordiertes Kreuz, dessen vorderer Mittelschild das erzherzoglich österreichische Wappen darstellt mit der Umschrift: »Fortitudini« (»Für Tapferkeit«); die Rückseite trägt die Buchstaben M. T. F. (Maria Theresia Franciscus). Der silberne, goldgeränderte Stern des Großkreuzes ist in seinen Winkeln von einem Lorbeerkranz durchzogen. Das Band ist rot-weiß-rot gestreift. Bei der Verteilung dieses Ordens soll weder auf Rang, noch Religion, noch Abkunft, sondern allein auf militärisches Verdienst gesehen werden. Das Ordenskapitel prüft die Taten des Kandidaten. Die Erteilung geschieht sehr sparsam. Ordensmeister ist der jedesmalige Chef des österreichischen Kaiserhauses. Der Orden verleiht Pensionen: 6 für Großkreuze zu 6000 Gulden, 16 für Kommandeure zu 1500 Gulden, 100 für Ritter 1. Klasse zu 800 Gulden, 50 für Ritter 2. Klasse zu 600 Gulden. Die Witwen erhalten lebenslänglich die Hälfte. Das Ordensfest ist am 15. Okt. Alle Ritter sind hoffähig und können das Diplom als österreichischer Baron beanspruchen. S. Tafel »Orden II«, Fig. 15. Vgl. Lukes, Militärischer M. (2. Aufl., Wien 1891).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.