Linazeen

Linazeen

Linazeen (Leingewächse), dikotyle Familie aus der Ordnung der Grunialen, einjährige und ausdauernde Kräuter und Sträucher mit ungeteilten, meist linealischen, sitzenden Blättern ohne Nebenblätter und vollständigen, zwitterigen, regelmäßigen Blüten, die meist zu Dichasien vereinigt sind. Der Kelch ist vier- oder fünfblätterig, stehen bleibend; die Blumenblätter sind in der gleichen Anzahl vorhanden, abwechselnd mit den Kelchblättern dem Blütenboden eingefügt, am Grunde mit kurzem Nagel versehen, in der Knospenlage gedreht. Die Staubgefäße treten in der Zahl von 5–20 auf und sind kurz monadelphisch; die vor den Kronteilen stehenden Stamina sind häufig steril oder unterdrückt. Der oberständige Fruchtknoten ist zwei- bis fünffächerig, wird aber durch falsche Scheidewände unvollständig oder vollständig acht- oder zehnfächerig; jedes Hauptfach enthält im Innenwinkel 1–2 hängende, anatrope Samenknospen. Die Kapsel öffnet sich fachspaltig, und jede Klappe wird meist durch Trennung der Rückennaht zweilappig. Die zusammengedrückten Samen haben eine lederartige, glänzende Schale; das Nährgewebe ist entwickelt oder fehlt; der gerade Keimling hat elliptische, flache Kotyledonen und ein nach oben gerichtetes Würzelchen. Die nur aus sechs Gattungen (europäisch: Linum, Radiola) mit ca. 150 Arten bestehende Familie ist über die gemäßigten Zonen der ganzen Erde, vorzüglich aber über die Länder um das Mittelländische Meer verbreitet. Die L. gewähren wegen der ölhaltigen Samen und der dauerhaften Bastfasern ihrer Stengel (Flachs) großen Nutzen. Das im Mittelmeergebiet einheimische Linum angustifolium wurde in den Schweizer Pfahlbauten gefunden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Faserpflanzen — (hierzu Tafel »Faserpflanzen I u. II« mit Text), Pflanzen, die zur Darstellung von Gespinsten, Geflechten, Seilerwaren und als Polstermaterial taugliche Fasern liefern, finden sich in zahlreichen Pflanzenfamilien und bilden, soweit sie größere… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fette und Öle liefernde Pflanzen und Tiere — (hierzu die Tafel »Fett und Öl liefernde Pflanzen«). Fette sind im Pflanzenreich ganz allgemein verbreitet und namentlich in Früchten und Samen in größerer Menge aufgespeichert, so daß die vegetabilischen Fette, die festen sowohl als die Öle,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Gruĭnales — Gruĭnales, Ordnung im natürlichen Pflanzensystem aus der choripetalen Reihe der Encyclicae, mit meist regelmäßigen, durchgehends fünfzähligen Blüten, die Kelch und Krone, ein diplostemones Andröceum und einen 3–5 teiligen, gefächerten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Leingewächse — Leingewächse, s. Linazeen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Linum [1] — Linum L. (Lein, Flachs), Gattung der Linazeen, ein oder mehrjährige Kräuter mit gabelig verzweigten, schlanken, dünnen Stengeln, selten strauchig, sitzenden, meist wechsel , selten gegen oder quirlständigen Blättern, in lockern, trugdoldig… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Gruinalen — Gruinālen, Pflanzenordnung der Choripetalen mit fünfzähligen Blüten und aufspringender oder sich in fünf Teilfrüchtchen spaltender Frucht; enthält die Geraniazeen, Tropäolazeen, Oxalideen, Linazeen, Balsaminazeen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Linum — L., Pflanzengattg. der Linazeen in den wärmern Gegenden der gemäßigten Zone. Die bekannteste Art der blaublühende Lein oder Flachs (L. usitatissĭmum L. [Abb. 1058; a Blüte, b Frucht]), dessen Bastfasern zu Geweben (s. Flachs und Flachsspinnerei)… …   Kleines Konversations-Lexikon

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