- Artocarpus
Artocarpus Forst. (Brotbaum, Brotfruchtbaum), Gattung der Morazeen, Bäume mit großen lederartigen, ungeteilten oder fiederlappigen, selten gefiederten Blättern, monözischen Blüten auf kugeligem oder keulenförmigem, bisweilen langem Blütenboden und einer die Achenen einschließenden Scheinfrucht. Etwa 40 Arten, von Ceylon durch den Judischen Archipel bis China. A. incisa L. fil. (gemeiner Brotfruchtbaum, s. Tafel »Nahrungspflanzen II«, Fig. 8), 12–18 m hoch, mit eingeschnittenen Blättern, auf den Sundainseln heimisch, aber überall in den Tropen, besonders auf den Inseln des Stillen Ozeans, kultiviert, trägt 40 cm lange und 24cm dicke, fleischige Früchte. Diese enthalten unreif weißes, mehliges Mark und bilden für die Südseeinsulaner das vorzüglichste Nahrungsmittel. Sie werden roh und geröstet genossen. Drei Bäume ernähren einen Menschen jahraus jahrein, denn während der drei Monate, wo der Baum keine Früchte hat, leben die Insulaner großenteils von der eingemachten Frucht. Die völlig reife Frucht mit breiigem, gelbem Mark schmeckt unangenehm. Auch die öligen Samen sind genießbar. Auf Martinique, Réunion, in Guayana und Brasilien bereitet man aus den Früchten Stärkemehl. Der Stamm gibt gutes Nutzholz. Aus dem Bast junger Zweige fertigen die Insulaner Kleider. A. integrifolia Forst. (indischer Brotbaum, Jack-tree, Jaqueira), in Ostindien, aber überall in den Tropen kultiviert, mit verkehrt-eiförmigen Blättern, trägt an den dicken Ästen und am Stamm bisweilen bis zur Erde herabhängende, bis 15 kg schwere Früchte (Jaka), die auch im reisen Zustand genießbar sind. Auf Ceylon dienen sie einen großen Teil des Jahres über als Nahrung. Der indische Brotbaum liefert Kautschuk und hartes Holz (Jakholz, Jaqueiraholz, Orangeholz), das wie Mahagoni benutzt wird; die Rinde dient zum Gerben und Färben. A. pubescens Willd., ein ansehnlicher Baum in Ostindien, dessen Holz sehr hart, inwendig rötlich ist. Die Frucht ist faustgroß, weichstachelig, dem Stechapfel ähnlich, sehr wohlschmeckend; übermäßiger Genuß bewirkt Durchfall, den jedoch Wurzel und Rinde des Baumes heilen. Das Holz wird zu Kisten und Kähnen verwendet. Vgl. Forster, Geschichte und Beschreibung des Brotbaumes (Kassel 1784).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.