Kunsthistorisches Institut in Florenz

Kunsthistorisches Institut in Florenz, eine nach den Beschlüssen der kunsthistorischen Kongresse in Nürnberg (1893) und Köln (1894) von Kunstgelehrten und Kunstfreunden gegründete Anstalt, der die Aufgabe gestellt ist, »allen Kunstforschern und Kunstfreunden, die sich eingehend mit der geschichtlichen Entwickelung auf italienischem Boden vertraut machen wollen, möglichste Förderung ihrer Studien zu gewähren, indem sie vor allen Dingen Arbeitsräume mit bequemer Benutzbarkeit der einschlägigen Fachliteratur und des erforderlichen Abbildungsmaterials zur Verfügung stellt«. Sie will auch zugleich eine »Stätte geistiger Sammlung und ungestörter Vertiefung« darbieten. Zur Erhaltung und Förderung des Kunsthistorischen Instituts ist ein Verein begründet worden, dessen Mitglied jeder werden kann, der einen Jahresbeitrag von mindestens 20 Mk. leistet. Ein aus sechs Kunsthistorikern und einem Juristen bestehender Ausschuß leitet die Geschäfte des Kunsthistorischen Instituts und des Vereins, dessen Organ die in Leipzig erscheinende »Kunstchronik« ist. Zum Direktor des Kunsthistorischen Instituts wurde Professor Heinrich Brockhaus erwählt. Es wurde im November 1897 in dem Hause Viale Principessa Margherita Nr. 19 eröffnet und später nach Nr. 21 verlegt. 1902 wurde ihm aus Reichsmitteln ein jährlicher Zuschuß von 10,000 Mk., zunächst auf fünf Jahre, gewährt. Von 1905 ab erscheinen die Arbeiten des Kunsthistorischen Instituts in den »Italienischen Forschungen«.