Krotonöl

Krotonöl

Krotonöl (Oleum Crotonis), aus den Samen von Croton Tiglium in Indien und England durch Pressen oder Extrahieren mit Schwefelkohlenstoff gewonnenes fettes Öl, ist honiggelb bis gelbbraun, dickflüssig, schmeckt ölig, brennend scharf, riecht ranzig, wird an der Luft dunkler und dickflüssiger, löst sich leicht in Äther, teilweise auch in Alkohol und besteht aus Glyzeriden der Stearin-, Palmitin-, Laurin-, Myristin-, Krotonol- und Ölsäure, der Ameisen-, Essig-, Isobutter-, Isovalerian- und Tiglinsäure. K. bewirkt in geringster Dosis heftige Diarrhöe, in größern Dosen schmerzvollen Tod; auf der Haut erzeugt es lebhafte Entzündung, Bläschen und Pustelbildung, weshalb man es auch zur Erzeugung eines starken, tief wirkenden Hautreizes anwendet (vgl. Baunscheidtismus). Innerlich dient es als eins der stärksten Abführmittel, das meist noch in äußerst geringer Dosis wirkt, wo die andern Mittel ohne Wirkung bleiben, auch bei Bleikolik und als Bandwurmmittel. Vgl. Hirschheydt, Über die Wirkung des Krotonöls (Dorpat 1886).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Krotonöl — Krotonöl, ein aus dem Samen von Croton (s.d.) tiglium L. gewonnenes giftiges Öl, widrig riechend und brennend scharf, das drastischste Purgiermittel. Äußerlich eingerieben gegen rheumatische etc. Schmerzen, auch vom Baunscheidtismus (s.d.) als… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Krotonöl — Kro|ton|öl 〈n. 11; unz.〉 aus den Früchten des Krotonbaumes (Croton tiglium) gewonnenes Öl, starkes Abführmittel * * * Kro|ton|öl, das <o. Pl.>: aus den Samen einer Art des Krotons gewonnenes, braungelbes Öl, das in der Medizin Verwendung… …   Universal-Lexikon

  • Krotonöl — Kro|ton|öl 〈n.; Gen.: s; Pl.: unz.〉 aus den Früchten des Krotonbaumes (Croton tiglium) gewonnenes Öl, starkes Abführmittel; oV …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Krotonöl — Kro|ton|öl das; [e]s: aus den Samen des ↑Krotons gewonnenes Abführmittel …   Das große Fremdwörterbuch

  • Krotonöl — Kro|ton|öl, das; [e]s (ein Abführmittel) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Lebenswecker — Lebenswecker, ein vom Mechaniker K. Baunscheidt (geb. am 16. Decbr. 1809 in Endenich bei Bonn) erfundenes Instrument, bestehend in einem Apparat, der Haut des Kranken mittelst seingespitzter Nadeln Stiche beizubringen, um nach des Erfinders… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Öle — (fette Öle), flüssige Fette, die im Tier und Pflanzenreich, besonders in Samen und im Fruchtfleisch, vorkommen und daraus durch Pressen, auch durch Extrahieren mit Lösungsmitteln gewonnen werden. Die wichtigsten der in Deutschland angebauten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Baunscheidtismus — Baunscheidtismus, von Baunscheidt, einem rheinischen Mechaniker, herrührende Heilmethode, die seit etwa 1850 gegen alle Leiden kritiklos benutzt worden ist. Sie besteht in der Anlegung von zahlreichen kleinen Stichwunden mittels eines aus… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Croton [1] — Croton L, (Krebsblume), Gattung der Euphorbiazeen, Kräuter, Sträucher und Bäume, an den jüngern Zweigen, Blättern und Blütenteilen häufig mit Sternhaaren oder schildförmigen Schuppen bedeckt, mit wechselständigen, ganzen, selten gelappten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Epispastĭca — (griech.), reizende, die Haut rötende oder Blasen ziehende und Eiterung befördernde Mittel, wie Kanthariden, Senf, Brechweinstein, Krotonöl etc …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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