- Klopfkäfer
Klopfkäfer (Nagekäfer, Bohrkäfer, Anobium Fab.), Gattung aus der Familie der Holzbohrer (Xylophaga), kleine Käfer mit dreigliederiger Keule an den fadenförmigen Fühlern, kapuzenförmigem, buckligem Thorax und walzenförmigen Flügeldecken, werden bei der Berührung unter Anziehen der Beine und Fühler starr (»stellen sich tot«). Die stark gekrümmten, augenlosen Larven leben vielfach in Bauholz und Möbeln und fressen darin unter Schonung der Oberfläche Gänge, aus denen die Käfer durch ein kreisrundes Loch in der Oberfläche des Holzes herauskriechen. Einige Arten gehen auch auf lebendes Holz über. Von den etwa 60 Arten ist A. pertinax L. 4–5 mm lang, schwarz, matt, unterhalb seidenartig grau behaart, an den Hinterecken des Thorax rostrot, auf den Flügeldecken flach punktiert gestreift. Er ist überall in Häusern zu finden und als Totenuhr dem Aberglauben dienstbar geworden. Um sich zur Begattung anzulocken, erzeugen die Käfer, indem sie Vorderbeine und Fühler anziehen und, hauptsächlich auf die mittlern Füße gestützt, mit Stirn und Vorderrand des Halsschildes gegen das Holz schlagen, ein rhythmisches, mit geringen Unterbrechungen lange anhaltendes Klopfen, das dem Ticken einer Uhr ähnlich ist. Die Hartnäckigkeit, mit der diese Art »sich tot stellt«, hat ihr zu dem Namen Trotzkopf verholfen. Der bunte K. (A. tessellatum F.), 8 mm lang, unregelmäßig punktiert, dunkelbraun, mit gelblichen Haarflecken und gewölbtem Halsschild, findet sich häufig an Laubhölzern, vorzüglich an Eichen, aber auch in Balken, Möbeln etc., und klopft ebenfalls. Der Brotkäfer (A. paniceum L.), 3,5 mm lang, mit flach gewölbtem Halsschild, rötlichbraun, fein und ziemlich dicht behaart, lebt in Brot, Schiffszwieback, Sämereien und richtet oft bedeutenden Schaden an. Der schwarze K. (A. nigrinum Er.), 3,5 mm lang, schwarz, sein und dicht punktiert und sein grau behaart, dringt durch die Knospen der Kiefern ins Mark und verdirbt den Kronenast.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.