- Klinckowström
Klinckowström, 1) Rudolf Mauritz, Freiherr, schwed. Militär, Politiker und Schriftsteller, geb. 8. Aug. 1816 in Stockholm, gest. daselbst 20. Nov. 1902, wurde 1837 Genieoffizier, war 1859–65 Militärattaché in Wien und nahm 1877 als Oberst seinen Abschied. Im Ständereichstag (seit 1844), besonders alser in der Ersten Reichstagskammer (1878–99) bildete K. eine Partei für sich und stimmte, obwohl ultrakonservativer Schutzzöllner, häufig mit den Radikalen zusammen, deren Bestrebungen für den »ewigen Frieden« und internationale Schiedsgerichte er teilte. Seine parlamentarischen Reden und Anträge füllen viele Bände. Außer den politischen Broschüren »Jordbrukets nöd och hjelp« (1867) und »Grundskatterna samt rustning och rotering« (1875) veröffentlichte er die wichtigen historischen Arbeiten: »Historiska uppgifter rörande svenska generalstabens organisation« (Stockh. 1849); »Arkiv till upplysning om svenska krigens och krigsinrättningarnes historia« (mit Leijonancker, Bd. 1, 1854); »Grefve F. A. v. Fersens historiska skrifter« (1867 bis 1872, 8 Bde.); »Le comte de Fersen et la cour de France« (Par. 1878, 2 Bde.).
2) Klemens Karl Ludwig Friedrich, Graf von, deutscher Politiker, geb. 11. Juni 1846 in Korklack bei Gerdauen, gest. 26. Jan. 1902 in Berlin, besuchte das Kadettenkorps, trat 1863 ins Heer, focht 1866 und 1870/71 mit, schied als Rittmeister aus und übernahm die Verwaltung seines Ritterguts Korklack. 1888 Landrat des Kreises Gerdauen geworden und 1889 in das preußische Herrenhaus berufen, gehörte er seit 1898 dem deutschen Reichstag an, in dem er sich der konservativen Fraktion anschloß. K. war einer der Vorkämpfer des Bundes der Landwirte und schrieb: »Dr. Buchenbergers Agrarpolitik und die Forderungen der Landwirtschaft« (Berl. 1898).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.