Isostasīe der Erdrinde

Isostasīe der Erdrinde

Isostasīe der Erdrinde, die andauernd statische Balancierung der Erde, die sich nach Dutton darin äußert, daß, wenn irgend ein Teil der Erdrinde durch Stoffzufuhr oder Stoffabtragung aus dem Gleichgewichtszustand gebracht wird, er sinkt oder steigt, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Es ist nachgewiesen, daß in den Tiefen des Meeres eine größere Dichte des Bodens vorhanden ist als auf den Kontinenten, und daß die Gebirge mit zunehmender Höhe stets an Dichte des Materials abnehmen. Nach Dutton ragen diese eben deshalb so hoch empor, weil sie die leichtesten, und sind jene so tief gesunken, weil sie die schwersten sind. Der amerikanische Geolog McGee führt zur Stütze dieser Hypothese unter andern folgende Beispiele an: an der Nordküste des Golfes von Mexiko findet durch den Mississippi und den Rio Grande ein fortdauernder Absatz von Schlamm statt, den sie aus dem Kontinent abschwemmen; infolgedessen sinkt die Küste der Menge der abgelagerten Massen entsprechend. Auch die Südostküste der Nordsee, wo sich Maas, Rhein, Schelde, Ems, Weser und Elbe mit ihren Schlammassen ergießen, ist im Sinken begriffen, und ebenso zeigen das Gebiet des Schwarzen Meeres, des Chinesischen Meeres, des Golfs von Bengalen, des Amazonen- und La Plata-Stromes und des Po in Oberitalien ähnliche Erscheinungen, die auf das isostatische Schwanken der Erdrinde um den gestörten Gleichgewichtszustand zurückzuführen sind.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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