Iridĭum

Iridĭum

Iridĭum Ir, eins der Platinmetalle, findet sich als Osmiumiridium und als Iridiumplatin in Begleitung des Platins und wird aus den Platinrückständen (s. Platinmetalle) gewonnen. Ammoniumiridiumchlorid (Iridsalmiak) hinterläßt beim Glühen I. als schwammige Masse (Iridiumschwamm), die, gepreßt und heftig geglüht, politurfähiges Metall liefert. I. ist reinweiß, stahlglänzend, nur bei Weißglut hämmerbar, vor dem Knallgasgebläse oder im elektrischen Ofen geschmolzen dem Platin ähnlich, aber außerordentlich hart, Atomgewicht 193, spez. Gew. 22,42, es ist strengflüssiger als Platin (Schmelzpunkt 2300°) und wird nach starkem Glühen von keiner Säure, auch nicht von Königswasser angegriffen. Aus alkoholischer Lösung von schwefelsaurem Iridiumoxyd scheidet sich am Sonnenlicht sein verteiltes metallisches I. als schwarzes Pulver (Iridiumschwarz) ab, das noch energischer oxydierend wirkt als sein verteiltes Platin, in Königswasser sich löst und beim Erhitzen an der Luft sich in Iridiumsesquioxyd Ir2O3 verwandelt. Dies ist blauschwarz und dient als schwarze und, mit Zinkoxyd gemischt, als graue Farbe in der Porzellanmalerei. Das Dioxyd IrO2 kennt man in seinen Nädelchen, das Hydroxydul Ir(OH)3 ist gelbgrün, oxydiert sich aber an der Luft zu indigblauem Hydroxyd Ir(OH)4. Eine Lösung von sein verteiltem I. in Königswasser enthält Iridiumchlorid IrCl4, das, fast schwarz, dunkelrot durchscheinend ist. beim Erwärmen leicht in olivengrüne Chlorüre IrCl3 und IrCl2 übergeht und mit Chlorammonium dunkel kirschroten, schwer löslichen Iridiumsalmiak (NH4)2IrCl6 bildet, der beim Glühen Iridiumschwamm hinterläßt. Man benutzt I. hauptsächlich in Legierungen mit Platin, die spröder sind als reines Platin, aber sehr widerstandsfähig und bis zu einem Gehalt von 20 Proz. I. auch noch hämmerbar. Eine Legierung aus 1 Teil I. und 9 Teilen Platin ist sehr hart, elastisch wie Stahl, schwerer schmelzbar als Platin, völlig unveränderlich an der Luft und dient zu Normalmaßstäben. Auch hat man solche Legierungen zu Gefäßen empfohlen, da sie der Einwirkung des Königswassers widerstehen, wenn sie nach der ersten Einwirkung desselben ausgehämmert werden. Ferner benutzt man I. und Osmiumiridium zu Goldfederspitzen, Platiniridiumlegierungen zu Impflanzetten, die leicht ausgeglüht (sterilisiert) werden können. Heräus in Darmstadt formt I. in kleine Stäbchen, und in diesem Zustande dürfte es sich für Zwecke der Feinmechanik vorzüglich eignen. I. wurde 1804 von Tennant in den Platinrückständen entdeckt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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