Inn [2]

Inn [2]

Inn (lat. Aenus), rechter Nebenfluß der Donau, zugleich einer der bedeutendsten Alpenflüsse, entspringt 2480 m ü. M. aus einem kleinen See am Piz Longhino, nördlich vom Malojapaß im schweizerischen Kanton Graubünden, bildet in der obersten Talstufe die Seen von Sils, Silvaplana, Campfer und St. Moriz und durchfließt in einer Länge von 91 km und in einer Seehöhe von 1811–1019 m das Längstal des Ober- und Unterengadin (s. Engadin). Bei Martinsbruck verläßt der Fluß die Schweiz, tritt durch die 8 km lange Schlucht von Finstermünz nach Tirol über und durchfließt 22 km unterhalb Finstermünz ein kurzes, nördlich und nordwestlich gerichtetes Quertal, an dessen Ausgang er bei Landeck, 813 m ü. M., die Rosanna (mit der Trisanna) aufnimmt und sein östlich und nordöstlich gerichtetes unteres Längental betritt, das bis Kufstein reicht und in zwei Hälften zerfällt: das engere, hoch liegende Oberinntal bis Zirl, und das weitere Unterinntal, mit sanften Gehängen, weit geöffneten Nebentälern und ebener, fruchtbarer Talsohle (vgl. Greinz, Eine Wanderung durch das Unterinntal, Stuttg. 1902). Der Fluß hat auf dieser Strecke (von Landeck an) sein stärkstes Gefälle, 3,5 m auf 1 km. Er empfängt namentlich auf der rechten Seite starke Alpenbäche, wie Ötztaler Ache, Sill, Ziller etc., und wird bis zur Stadt Hall zum Flößen, von Hall abwärts zur Schiffahrt benutzt. Bei Kufstein (487 m ü. M.) durchbricht der I. die Nordtiroler Kalkalpen in einem zweiten Quertal nach N., empfängt nach dem Austritt aus demselben links die Mangfall (aus dem Tegernsee) und betritt unterhalb Rosenheim (449 m) die bayrische Hochebene, die er in nordöstlicher Hauptrichtung durchfließt. Das Bett ist breit und inselreich und von hohen Ufern eingeschlossen; die Hauptzuflüsse auf dieser letzten Strecke sind die Alz (aus dem Chiemsee) und die Salzach. Der I. mündet bei Passau (287 m ü. M., mit 274 m Breite) in die Donau, die er an Wasserreichtum übertrifft. Seine Länge beträgt 510 km und kommt derjenigen der Donau bis zur I.-Mündung ungefähr gleich. Dagegen ist der I. wegen seines starken Gefälles für die Schiffahrt weniger geeignet. S. Karte »Tirol etc.«

Das nach dem I. benannte Innviertel, früher einer der vier Kreise Oberösterreichs, umfaßt das Gebiet zwischen Donau, I. und Salzach, wurde im Frieden von Teschen 1779 von Bayern an Österreich abgetreten, kam durch den Wiener Frieden (1809) wieder an Bayern, 1816 aber definitiv an Österreich zurück. Vgl. Meindl, Die Vereinigung des Innviertels mit Österreich (Linz 1879).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Inn [1] — Inn (engl.), Gast , Wirtshaus; Inn keeper (spr. kihp r), Gastwirt. Früher bedeutete I. (wie franz. Hôtel) auch Amtsgebäude, Lehranstalt etc., daher Inns ot Court (s. d.) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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