Hâkim [2]

Hâkim (El H. Biamrillâh), ägypt. Kalif aus dem Hause der Fatimiden (s. d.), 996–1021, ist berüchtigt als launenhafter Tyrann, durch dessen widersinnige Verordnungen überall Unordnung einriß und der Verfall der Dynastie eingeleitet wurde. Er war wohl geisteskrank; selbst wenn man die Berichte über seine Regierung als durch gehässige Erdichtungen entstellt ansieht, muß man ihn des törichten Versuchs schuldig sprechen, das ismaelitische Dogma in seiner krassesten Gestalt dem Volk aufzudrängen (vgl. Darazi). Sein Ende, das durch Mord herbeigeführt sein mag, ist in Dunkel gehüllt; seine ihn vergötternden Anhänger behaupteten, er sei nicht gestorben, sondern werde am Ende der Tage wiederkehren, eine Erwartung, die noch heute von den Drusen (s. d.) gehegt wird.