Höchstädt

Höchstädt

Höchstädt (Hochstädt), Stadt im bayr. Regbez. Schwaben, Bezirksamt Dillingen, links an der Donau und der Staatsbahnlinie Ingolstadt-Neuoffingen, hat 3 kath. Kirchen, Schloß mit Wall und Türmen, Amtsgericht, Fabrikation von Malz und landwirtschaftlichen Maschinen, mechanische Werkstätte, Bierbrauerei, Molkerei, Ziegelei und (1900) 2225 Einw. – H. kommt 1081 zuerst vor, gehörte den Grafen von Wörth (s. Donauwörth), kam 1191 an die Hohenstaufen und 1266 an Bayern.

Kärtchen zur Schlacht bei Höchstädt (13. August 1704).
Kärtchen zur Schlacht bei Höchstädt (13. August 1704).

Hier unterlag am 11. Aug. 1081 Friedrich von Staufen mit dem königlichen Heer dem des Gegenkönigs Hermann von Luxemburg. Am 20. Sept. 1703 wurden bei H. die Kaiserlichen unter dem Grafen Styrum vom französischen Marschall Villars überrumpelt und in die Flucht geschlagen; dagegen errangen 13. Aug. 1704 die vereinigten, 52,000 Mann zählenden Heere des Prinzen Eugen und Marlboroughs hier einen glänzenden Sieg über das 56,000 Mann starke französischbayrische Heer unter Marschall Tallard, Marschall Marsin und dem Kurfürsten Max Emanuel von Bayern. Diese erwarteten in einer festen Stellung hinter dem Nebelbach zwischen Lutzingen und Blindheim, das, von den Franzosen unter Tallard besetzt, den Stützpunkt ihres rechten Flügels an der Donau bildete, den Feind. Marlborough und Prinz Eugen brachen am Morgen des 13. Aug. aus ihrem Lager am Kesselbach auf, marschierten die Donau aufwärts, letzterer auf dem rechten, Marlborough auf dem linken Flügel, und griffen um Mittag die Bayern und Franzosen an. Mehrere heftige Stürme, namentlich auf Blindheim, wurden abgeschlagen, bis gegen Abend Marlborough durch einen dreifachen Angriff auf die französische Reiterei zwischen Blindheim und Oberglauheim diese zersprengte, Oberglauheim erstürmte und die 9000 Mann starke Besatzung von Blindheim zur Übergabe nötigte. Die Sieger verloren 12,000 Mann an Toten und Verwundeten, die Gegner 28,000 Mann; auch Tallard wurde gefangen. Es war der erste große Sieg über Frankreich, der dem Spanischen Erbfolgekrieg eine entscheidende Wendung gab. Die Engländer benennen ihn nach dem Dorf Blindheim (s. d.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Hochstädt — Hochstädt, 1) (Höchstädt), Landgericht im baierischen Kreise Schwaben; 33/4 QM., 11,700 Ew.; 2) Hauptstadt darin an der Donau; Schloß; 2600 Ew. H., wahrscheinlich römischen Ursprungs, gehörte erst zur Grafschaft Dillingen, kam 1191 an die… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Hochstadt — Hochstadt, Spitze des Kreuthergebirges im Kreise Bruck (Steyermark); 6042 Fuß hoch …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Höchstadt — Höchstadt, 1) Landgericht im baierischen Kreise Oberfranken, 43/4 QM.; 15,400 Ew.; 2) Hauptstadt[425] darin, an der Aisch; Hopfenbau, Pottaschesiederei; 1800 Ew.; 3) (Wisoka), Stadt im Bezirk Rochlitz des Kreises Gitschin (Böhmen);… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Höchstadt — Höchstadt, Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Oberfranken, an der Aisch und der Staatsbahnlinie Forchheim H., 275 m ü. M., hat eine kath. Kirche, ein Schloß (Sitz des Bezirksamts), Amtsgericht, bedeutenden Hopfenbau, Bierbrauerei und (1900) 1904… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hochstadt — (tschech. Vysoké), Stadt in Böhmen, Bezirksh. Starkenbach, 701 m ü. M., auf einer Hochfläche rechts von der Iser, hat ein Bezirksgericht, Seiden und Baumwollweberei, Viehmärkte und (1900) 1520 tschech. Einwohner …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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