Gretsch

Gretsch

Gretsch, Nikolaj Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 14. (3.) Aug. 1787 in Petersburg, gest. das. 24. (12.) Jan. 1867, war 1809–13 Oberlehrer der russischen Literatur an der deutschen Hauptschule in St. Petri, dann bis 1816 am Petersburger russischen Gymnasium, bereiste darauf Deutschland und Frankreich und wurde 1829 im Ministerium des Innern angestellt, dessen »Journal« er gründete. 1836 trat er in das Finanzministerium über, machte wiederholt (1836, 1841–47, 1853) Reisen in England, Frankreich, Deutschland etc. und wurde 1838 Wirklicher Staatsrat. Schon 1812 hatte er die Wochenschrift »Syn otečestva« (»Sohn des Vaterlandes«) gegründet, die er bis 1838 redigierte; 1825–60 gab er (anfangs mit Bulgarin) die »Sêvernaja Pěela« (»Nordische Biene«) heraus. Unter seinen zahlreichen Werken verdienen besondere Hervorhebung: »Versuch einer kurzen Geschichte der russischen Literatur« (Petersburg 1819–22, 4 Bde.), das auch Proben aus den besten russischen Autoren und eine Rhetorik und Poetik enthält (übersetzt von Otto: »Lehrbuch der russischen Literatur«, Riga 1837); ferner »Ausführliche russische Sprachlehre« (Petersb. 1827, 2. Aufl. 1830; franz. von Reiff, das. 1828–29, 2 Bde.) und »Praktische russische Grammatik« (das. 1827 u. 1839), aus der er 1830 einen Auszug unter dem Titel: »Grundregeln der russischen Sprachlehre« (deutsch von Oldecop, 1830) veranstaltete. Als Belletrist trat er auf mit den Romanen: »Ausflug eines Russen nach Deutschland«, in Briefen (1830; deutsch, Leipz. 1831), und »Die schwarze Frau« (1834; deutsch, das. 1837, 4 Bde.), beides mißlungene Produkte. Seine Reiseerfahrungen veröffentlichte er in den »Reisebriefen aus England, Frankreich und Deutschland« (Petersb. 1838, 3 Bde.) und in den »Briefen von einer Reise nach Deutschland, der Schweiz und Italien« (das. 1843, 3 Bde.). Seine in Petersburg gehaltenen »Vorlesungen über die russische Literatur« erschienen daselbst 1841 in 2 Bänden. Das »Russische Konversationslexikon«, dessen Redaktion er 1834 übernahm, führte er bis zur Hälfte des 7. Bandes; mit dem General Baron v. Seddeler redigierte er später das »Militärlexikon«. Interessante Memoiren von G.: »Aufzeichnungen über mein Leben« (russisch), gab Suworin (Petersb. 1886) heraus, eine Ausgabe seiner Werke erschien daselbst 1855 in 3 Bänden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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