- Field
Field (spr. fīld), 1) John, Klavierspieler und Komponist, geb. 26. Juli 1782 in Dublin, gest. 11. Jan. 1837 in Moskau, siedelte als Kind mit seinen Eltern nach London über, wo er Clementis Unterricht genoß. Er begleitete Clementi auf seinen Reisen und blieb 1804 in Petersburg, wo er als Lehrer und als Virtuos zu hohem Ansehen gelangte. 1823 verlegte er seinen Wohnsitz nach Moskau. Seit 1831 reiste er wieder durch England, Frankreich, die Schweiz und Italien, kehrte aber Ende 1836 schwer krank nach Moskau zurück. Fields Spiel zeichnete sich durch natürliche Innigkeit und maßvolle Strenge aus; von seinen Kompositionen sind einige klassisch zu nennende Konzerte sowie namentlich seine Notturnos, die als die Muster der Chopinschen gelten können, bis zur Gegenwart beliebt geblieben.
2) David Dudley, nordamerikan. Rechtslehrer und Gesetzgeber, geb. 13. Febr. 1805 zu Haddam in Connecticut, gest. im April 1894 in New York, veröffentlichte 1839 seine ersten Vorschläge zur Reform des schleppenden Prozeßverfahrens und wurde 1847 in den Prozeßgesetzgebungs-Ausschuß für New York berufen, der 1849 einen Zivil- und Strafprozeß zunächst für New York verfaßte, der dann von 23 Staaten angenommen ward. 1867 entwarf F. den Plan eines internationalen Schiedsgerichtshofs zur Schlichtung aller Streitigkeiten zwischen Staaten und führte diesen seitdem näher aus in den »Outlines of an international code« (2. Ausg., New York 1878; übersetzt ins Französische und Italienische). Seine »Speeches, arguments and miscellaneous papers« gab Sprague heraus (New York 1884–91, 3 Bde.).
3) Cyrus West, Kaufmann, Bruder des vorigen, geb. 30. Nov. 1819 zu Stockbridge in Massachusetts, gest. 12. Juli 1892 zu Ardsley im Staate New York, widmete sich in New York dem Handelsstand, gelangte in kurzer Zeit zu großem Wohlstand, richtete seit 1853 seine Aufmerksamkeit auf transozeanische Telegraphie und erwarb von der Legislatur Neufundlands das ausschließliche Recht, ein Kabel von den Vereinigten Staaten dorthin u. dann weiter nach Europa zu legen. Von dieser Zeit an widmete er der Sache seine ganze Kraft, und die ersten auf diesem Gebiet errungenen Erfolge verdankt man großenteils seiner unbeugsamen Energie. Er verband sich mit seinem Bruder und vier Kapitalisten, und diese sechs Männer wagten sich, auf ihre eignen Mittel beschränkt, an das ungeheure Unternehmen. F. begleitete die Expeditionen von 1857 und 1858, nahm auch tätigsten Anteil an den Expeditionen von 1865 und 1866 und trug sehr wesentlich bei zum endlichen Gelingen des Unternehmens. 1876 beteiligte er sich an der Errichtung der New Yorker Hochbahnen, den Telegraphenleitungen von San Francisco nach den Sandwichinseln etc., bei welchen Unternehmungen er den größten Teil seines riesigen Vermögens einbüßte. Vgl. »The Atlantic Telegraph« (2. Aufl., Lond. 1866); Isabella Field Judson, Cyrus W. F., his life and work (New York 1896).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.