- Feuquières
Feuquières (spr. fökjǟr'), 1) Manassès de Pas, Marquis von, franz. Feldherr unter Ludwig XIII., geb. 1. Juni 1590 in Saumur, gest. 13. Mai 1640, trat in seinem 13. Jahr in Kriegsdienst, machte acht Feldzüge mit und wurde Generalleutnant. Nach dem Tode Gustav Adolfs 1632 ging er als Gesandter nach Deutschland und brachte ein engeres Bündnis zwischen Schweden und Frankreich zustande. 1637 führte er mit dem Herzog Bernhard von Weimar den Oberbefehl über die gegen die Kaiserlichen operierenden französischen Truppen. 1639 belagerte er Diedenhofen, geriet aber in Gefangenschaft und starb an seinen Wunden. Er schrieb: »Lettres et négociations d'Allemagne en 1633 et 1634« (Par. 1753, 3 Bde.).
2) Isaac de, franz. General, Sohn des vorigen, diente erst in der Armee, ward dann zu diplomatischen Sendungen verwendet und bewirkte 1674 den Einfall der Schweden in die Kurmark zugunsten Frankreichs. Er starb 6. März 1680 als Gesandter in Madrid. E. Gallois veröffentlichte »Lettres inédites« (Par. 1845–47, 5 Bde.).
3) Antoine de Pas, Marquis von, Sohn des vorigen, geb. 16. April 1648 in Paris, gest. 27. Jan. 1711, trat in seinem 18. Jahr in das Regiment des Königs, machte die Feldzüge von 1667 und 1672–73 mit, zeichnete sich unter Luxembourg, Turenne und Créqui, namentlich bei der Eroberung von Bouchain, aus und verteidigte in der Schlacht bei St.-Denis 1678 das königliche Hauptquartier gegen die Engländer. 1689 bekämpfte er in Piemont die aufrührerischen Waldenser, verteidigte 1691 in Deutschland Speyerbach gegen eine große Übermacht, wurde 1693 Generalleutnant und trug wesentlich zu dem Siege bei Neerwinden (29. Juli 1693) bei. Da er durch seine Anmaßung und Selbstsucht sich viele Feinde gemacht hatte, blieb er seit dem Ryswyker Frieden (1697) ohne Kommando. Seine »Mémoires sur la guerre« (Par. 1770, 4 Bde.; deutsch, Berl. 1786) sind für die Kriegsgeschichte jener Zeit wichtig.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.