Farinometer

Farinometer

Farinometer, von Kunis in Leipzig angegebenes Instrument zur Untersuchung des Mehls auf seine Backfähigkeit. Man wägt 30 g Mehl ab und bereitet daraus einen mittelfesten Teig, indem man das Wasser aus einem Meßzylinder grammweise zusetzt und somit zunächst ermittelt, wieviel Wasser das Mehl aufnimmt. Je mehr Wasser ein Mehl bindet, um so größer wird auch seine Backfähigkeit sein. Zur Messung derselben dient ein Zylinder A (s. Abbildung, S. 334), der aus einem Unterteil a, dem Mittelstück b, dem Aufsatz c und dem Kopfstück d besteht. Man settet den Zylinder und die Füllvorrichtung B leicht ein, füllt mittels letzterer das Mittelstück des Zylinders, schneidet den überquellenden Teig an beiden Enden des Mittelstückes ab, setzt dann den Zylinder zusammen und bringt ihn in den Kessel C, der in dem Behälter D hängt und durch die Lampe E erhitzt wird. Die Flamme muß so geregelt werden, daß der Teig in 20–25 Minuten gebacken ist. Dann ist eine Temperatur erreicht, die eine leichtflüssige Metallegierung in der Läutevorrichtung F zum Schmelzen bringt, und es ertönt ein Signal. Man löscht dann die Lampe, läßt den Apparat 10 Minuten stehen, nimmt den Zylinder heraus, läßt ihn noch weiter abkühlen, öffnet ihn und füllt den Aufsatz, der nun einen Teil des ausgegangenen Teiges enthält, mit grobem Gries. Mittels eines Lineals streicht man diesen ab und schüttet ihn dann in einen Glaszylinder mit Skala, an der man die Menge des Grieses abliest.

Farinometer.
Farinometer.

Aus dieser ergibt sich in einer Tabelle die Steigkraft des Mehls in Prozenten. Vgl. Hamann, Die Backfähigkeit des Weizenmehls u. ihre Bestimmung (Heidelb. 1901).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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