- Everett [2]
Everett (spr. éww-), 1) Alexander Hill, nordamerikan. Staatsmann, geb. 19. März 1792 in Massachusetts, gest. 28. Juni 1847 in Macao, begleitete 1809 John Quincy Adams als Gesandtschaftssekretär nach St. Petersburg, ging 1815 in derselben Eigenschaft nach dem Haag und war 1825–29 Gesandter am spanischen Hof. Unter Jacksons Präsidentschaft abberufen, zog er sich ins Privatleben nach Boston zurück. Seit 1835 gab er die »North-American Review« heraus und trat zu der demokratischen Partei, die er früher bekämpft, über. Präsident Polk schickte ihn 1846 als Residenten nach China. E. schrieb: »Europe, or a general survey of the present situation of the principal powers, with conjectures on their future prospect« (Boston 1822; deutsch von Jakob, Bamb. 1823, 2 Bde.); »New ideas on population, with remarks on the theories of Malthus and Godwin« (Lond. 1823; 2. Aufl., Bost. 1826); »America, or a general survey of the political situation of the several powers of the western continent« (Philad. 1827; deutsch, Hamb. 1828, 2 Bde.) und »Critical and miscellaneous essays« (Bost. 1845–47, 2 Bde.).
2) Edward, Bruder des vorigen, geb. 11. April 1794 in Dorchester (Massachusetts), gest. 15. Jan. 1865 in Boston, ward 1820 Professor der griechischen Sprache an der Universität Cambridge. Seit 1824 Kongreßmitglied, sprach er besonders gegen die Unterdrückung der Indianer, war 1836–40 Gouverneur von Massachusetts, 1841–45 Gesandter in London und 1852 in den letzten Monaten der Amtsperiode Fillmores Staatssekretär. 1860 trat er ohne Erfolg als Kandidat der Knownothings für die Vizepräsidentschaft auf. Im übrigen lebte er wissenschaft licher Beschäftigung und hielt zahlreiche öffentliche Vorträge, die alle darauf gerichtet waren, Washingtons Bedeutung darzulegen, und deren Ertrag (etwa 100,000 Doll.) er zur Erwerbung der Wohnstätte Washingtons, des Mount Vernon, als Nationaleigentum verwendete. E. schrieb auch eine Biographie G. Washingtons (New York 1861); seine Reden erschienen gesammelt zu Boston 1869, 4 Bde.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.