- Elliott
Elliott, Ebenezer, engl. Volksdichter, geb. 7. März 1781 in Masborough bei Sheffield, Sohn eines Aufsehers in einem Eisenwerk, gest. 1. Dez. 1849 in Argill Hill bei Barnsley, ward Arbeiter in einer Eisengießerei, übernahm diese später selbst, verlor aber sein Vermögen, worauf er mit einem Kapital, das die Familie seiner Frau zusammenbrachte, eine eigne Eisenhandlung gründete und bessere Geschäfte machte. Er nahm aktiven Anteil an der Chartistenbewegung, hatte aber von Jugend auf auch lebhafte literarische Interessen. Von 1829 an veröffentlichte er Gedichte, die 1838 in einer größern Sammlung von drei Bänden erschienen und seitdem wiederholt aufgelegt wurden (neueste Ausg. von Elliotts Sohn Edwin, 1876, 2 Bde.). E. versteht es, die Tugenden der armen Klassen beredt und innig, die englische Szenerie recht ansprechend zu schildern. Seine Oden und Lieder, meist über die Steuern, die Kornzölle, den Hunger und die Arbeiteraufstände von 1837 und 1838, sind sprechende Zeugnisse der damaligen Not des Arbeiterstandes, und durch sein Hauptwerk, die »Cornlaw-rhymes« (1831), hat er für die Beseitigung der alten Korngesetzgebung vielleicht mehr gewirkt als selbst Cobden. Schafft die Kornzölle ab, war sein steter Refrain, und alles Laster und Elend verschwindet. Einige prosaische Arbeiten von E. brachte das »Tait's Magazine«. Sein Nachlaß (»M ore verse and prose«, Lond. 1850, 2 Bde.) ist von geringer Bedeutung. Die erste Sammlung seiner Gedichte und Briefe, mit Biographie, gab Watkins (Lond. 1850) heraus; die zweite der Sohn des Dichters, Edwin E. (das. 1876). Vgl. Searle (Pseudonym für George S. Phillips), Life, character and genius of Ebenezer E. (Lond. 1850).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.