- Elektrische Vereine
Elektrische Vereine. Vereinigungen von Elektrotechnikern in Deutschland, Österreich, England, Amerika, die durch Vorträge und Diskussion zum gegenseitigen Meinungsaustausch anregen, auch wohl, wie der deutsche und österreichische, eigne Zeitschriften herausgeben. Der Deutsche elektrotechnische Verein ist auf Anregung des Generalpostmeisters Stephan 1879 ins Leben gerufen; in größern Städten bildeten sich nach seinem Muster oder im Zusammenhang mit ihm besondere elektrotechnische Gesellschaften zur Verfolgung derselben Zwecke. Da diese hauptsächlich in der Förderung der elektrotechnischen Wissenschaft und Praxis lagen, trat 1893 der Verband deutscher Elektrotechniker ins Leben, um die Interessen zu wahren und zu fördern, die das Gebiet des Wirtschaftslebens, der Gesetzgebung und der innern Organisation der elektrotechnischen Industrie betreffen. Elf über ganz Deutschland verbreitete elektrotechnische Vereine, darunter der in Berlin seinen Sitz habende, traten dem Verband bei, der die von dem letztgenannten herausgegebene »Elektrotechnische Zeitschrift« auch zu seinem Organ machte. Seitdem ließ der Verband durch besondere Kommissionen eine Reihe für die Elektrotechnik wichtige Fragen bearbeiten. Namentlich lieferte er einen Entwurf zu Sicherheitsvorschriften, die von einer Reihe deutscher Regierungen angenommen wurden, stellte Normalien für elektrische Größen und Apparate auf und regelte so vieles durch sachverständige Arbeit und Übereinkunft, was in andern Ländern durch Gesetz hat geregelt werden müssen.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.