- Ebrard
Ebrard, Johannes Heinrich August, reform. Theolog und belletristischer Schriftsteller, geb. 18. Jan. 1818 in Erlangen, gest. daselbst 23. Juli 1888, war 1842 Privatdozent der Theologie in Erlangen, 1844 Professor in Zürich und 1847 ordentlicher Professor der reformierten Theologie in Erlangen. 1853 zum Konsistorialrat in Speyer ernannt, geriet er in Kämpfe mit der streng lutherischen und der liberalen Richtung, die ihn 1861 veranlaßten, nach Erlangen zurückzukehren, wo er seine theologischen Vorlesungen wieder aufnahm und 1875 Pfarrer an der reformierten Gemeinde wurde. Unter seinen Veröffentlichungen sind zu erwähnen: »Wissenschaftliche Kritik der evangelischen Geschichte« (Frankf. 1842, 3. Aufl. 1868); »Das Dogma vom heiligen Abendmahl und seine Geschichte« (das. 1845–46, 2 Bde.); »Christliche Dogmatik« (Königsb. 1851–52, 2 Bde.; 2. Aufl. 1862–63); »Vorlesungen über praktische Theologie« (das. 1854); »Handbuch der christlichen Kirchen- und Dogmengeschichte« (Erlang. 1865–67, 4 Bde.); »Die iroschottische Missionskirche des 6.–8. Jahrhunderts« (Gütersl. 1873); »Apologetik« (das. 1874–75, 2 Bde.; 2. Aufl. 1878–80); »Bonifatius, der Zerstörer des kolumbanischen Kirchentums auf dem Festland« (das. 1882); »Peter Lotich der jüngere« (mit Übersetzungen ausgewählter Gedichte, das. 1883); »Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth« (das. 1885); »Reformiertes Kirchenbuch« (2. Aufl. von Göbel, Halle 1890); »Der Brief Pauli an die Römer« (hrsg. von Bachmann, Erlang. u. Leipz. 1890). Außerdem hat E. unter verschiedenen Pseudonymen (Gottfried Flammberg, Christian Deutsch) eine Reihe belletristischer Arbeiten, auch Dramen, veröffentlicht. Vgl. die autobiographische Schrift »Lebensführungen. In jungen Jahren« (Gütersl. 1888). Eine Liste sämtlicher Arb eiten Ebrards findet sich in dem Arikel von E. F. K. Müller in der »Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche«, Bd. 5 (3. Aufl., Leipz. 1898).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.