Dumreicher

Dumreicher

Dumreicher, 1) Johann Friedrich, Freiherr D. von Österreicher, Mediziner, geb. 15. Jan. 1815 in Triest, gest. 16. Nov. 1880 auf seinem Gute Januschowetz in Kroatien, studierte in Wien, ward 1841 Assistent der Klinik, habilitierte sich 1844 als Privatdozent, wurde 1846 Primärchirurg im allgemeinen Krankenhaus und 1848 Direktionsadjunkt. 1849 wurde er Professor der Chirurgie sowie Vorstand der chirurgischen Klinik und des Operateurinstituts. Sehr tätig war er in dem Kriege von 1866, nach dessen Beendigung er in eine literarische Fehde mit Langenbeck und Bohn verwickelt wurde, die für die medizinische Geschichte des böhmischen Feldzuges wichtig ist. 1869 präsidierte D. einer Kommission zur Reform des militärärztlichen Sanitätswesens in Österreich, das ihm seine jetzige Gestaltung verdankt. Er schrieb: »Zur Lazarettfrage« (Wien 1867); »Über Wundenbehandlung« (Vortrag, das. 1877); »Über die Notwendigkeit von Reformen des Unterrichts an den medizinischen Fakultäten Österreichs« (das. 1878).

2) Armand, Freiherr von, österreich. Politiker, Sohn des vorigen, geb. 12. Juni 1845 in Wien, studierte in Göttingen und Wien, trat 1868 in den Staatsverwaltungsdienst und wurde 1871 in das Unterrichtsministerium berufen. 1874 zum Sektionsrat ernannt, erhielt er die Organisation der Gewerbe- und Fortbildungsschulen übertragen. Er schied 1886 aus dem Staatsdienst und ließ sich von der Klagenfurter Handelskammer in das Abgeordnetenhaus wählen, in dem er sich der deutschen Linken anschloß und das Taaffesche System auf das entschiedenste bekämpfte. 1895, nach dem Scheitern des Koalitionsministeriums, zog er sich vom politischen Leben zurück. Er schrieb: »Die Verwaltung der Universitäten seit dem letzten politischen Systemwechsel in Österreich« (Wien 1873), »Über die Aufgaben der Unterrichtspolitik im Industriestaat Österreich« (das. 1882), »Südostdeutsche Betrachtungen« (Leipz. 1893) und eine Anzahl Abhandlungen im »Zentralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen in Österreich« (Wien 1883–85).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dumreicher — ist der Name folgender Personen: Armand von Dumreicher (1845–1908), österreichischer Politiker und Schulreformer Johann von Dumreicher (1815–1880), österreichischer Arzt Karl August Gustav Dumreicher (1842–1920), deutscher Reichsgerichtsrat Oscar …   Deutsch Wikipedia

  • Dumreicher von Österreicher — Dumreicher von Österreicher, Joh. Heinr., Freiherr von, Chirurg, geb. 13. Jan 1815 zu Triest, 1849 Prof. in Wien, gest. 16. Nov. 1880 in Januschowatz in Kroatien, um die Kriegschirurgie verdient; schrieb: »Zur Lazarettfrage« (1867) u.a. – Sein… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Johann von Dumreicher — Johann von Dumreicher, Lithographie von Eduard Kaiser, 1850 Johann Heinrich Freiherr Dumreicher von Österreicher (* 13. Januar 1815 in Triest; † 16. November 1880 in Jecanušev bei Zagreb) war ein österreichischer Arzt und Chirurg. Johann… …   Deutsch Wikipedia

  • Armand von Dumreicher — um 1890 Armand Freiherr Dumreicher von Österreicher (* 12. Juni 1845 in Wien; † 2. November 1908 in Obermais, Meran) war ein österreichischer Politiker und Schulreformer. Dumreicher, Sohn des Chirurgen Johann von Dumreicher, studierte Philosophie …   Deutsch Wikipedia

  • Johann von Dumreicher — (January 13, 1815 January 16, 1880) was an Austrian surgeon who was a native of Trieste. He was the father of Armand von Dumreicher (1845 1908), a politician known for educational reforms.He studied medicine at the University of Vienna, and in… …   Wikipedia

  • Oscar von Dumreicher — Oscar Freiherr von Dumreicher (* 6. Januar 1857 in Wien; † 10. Februar 1897 auf Schloss Januševec[1] im Dorf Brdovec bei Zagreb) war ein österreichischer Chemiker. Nachdem er 1876 das Schottengymnasium absolviert hatte, studierte er Chemie in… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl August Gustav Dumreicher — (* 27. März 1842 in Pinneberg; † 14. Juni 1920) war ein deutscher Reichsgerichtsrat. Leben 1865 wurde er auf den preußischen Landesherrn vereidigt. 1870 wurde er Amtsrichter und 1885 Landrichter. 1886 ernannte man ihn zum Landrichtsdirektor. 1899 …   Deutsch Wikipedia

  • Ivanceanu — Vintilă Ivănceanu (* 26. Dezember 1940 in Bukarest; † 7. September 2008 in Essaouira, Marokko) war ein österreichischer Theaterregisseur und Schriftsteller der Wiener Postmoderne rumänischer Herkunft. Ivănceanu wuchs in Rumänien auf. Er studierte …   Deutsch Wikipedia

  • Ivănceanu — Vintilă Ivănceanu (* 26. Dezember 1940 in Bukarest; † 7. September 2008 in Essaouira, Marokko) war ein österreichischer Theaterregisseur und Schriftsteller der Wiener Postmoderne rumänischer Herkunft. Ivănceanu wuchs in Rumänien auf. Er studierte …   Deutsch Wikipedia

  • Vintila Ivanceanu — Vintilă Ivănceanu (* 26. Dezember 1940 in Bukarest; † 7. September 2008 in Essaouira, Marokko) war ein österreichischer Theaterregisseur und Schriftsteller der Wiener Postmoderne rumänischer Herkunft. Ivănceanu wuchs in Rumänien auf. Er studierte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”