- Ducamp
Ducamp (spr. dükáng), Maxime, franz. Schriftsteller, geb. 8. Febr. 1822 in Paris, gest. 8. Febr. 1894 in Baden-Baden, bereiste jung den Orient, kämpfte dann in den Junitagen 1848 mit Ausze ichnung gegen die Insurrektion und führte 1849–51 im Auftrag der Regierung eine zweite große Orientreise aus, die er in den Werken: »Égypte, Nubie, Palestine et Syrie« (1852) und »Le Nil, Égypte et Nubie« (1854, 5 Auflagen) wie die erstere in »Souvenirs et paysage d'Orient« (1848) beschrieb. Nach seiner Rückkehr widmete er sich einer eifrigen Pflege der Poesie und Romanschriftstellerei. In seinen politischen Neigungen sehr unbeständig, schloß sich D., der Konservative von 1848, 12 Jahre später der Garibaldischen Expedition der Tausend nach Sizilien an, was ihn indes nicht hinderte, nach abermals 15 Jahren u. d. T.: »Les convulsions de Paris« (1878–79, 4 Bde.; siebenmal aufgelegt) eine auf polizeilichen Quellen beruhende und daher sehr einseitige Geschichte des Kommuneaufstandes zu veröffentlichen, die ihm den tödlichen Haß der radikalen Kreise zuzog. Von seinem lyrischen Talent zeugen die »Chants modernes« (1855, neue Ausg. 1860); von seinen Romanen verdienen Erwähnung: »Mémoires d'un suicidé« (1853) und »Les buveurs de cendre« (1866); daneben die Reisebriefe »En Hollande, lettres à un ami« (1859 u. ö.). Sein Hauptwerk: »Paris, ses organes, ses fonctions et sa vie« (1869–75, 6 Bde.; 8. Aufl. 1893), ist das bedeutendste Buch, das über das materielle und geistige Leben der Weltstadt im 19. Jahrhundert geschrieben worden ist. Er schrieb ferner: »Souvenirs littéraires« (1882–83, 2 Bde.; neue Ausg. 1893); »La charité privée à Paris« (1884, 6. Aufl. 1900; deutsch, Mainz 1887); »La vertuen France« (1887); »Paris bienfaisant« (1888); »La croix rouge de France« (1889); »Théophile Gautier« (1890). D. wurde 1880 zum Mitglied der Akademie ernannt. Früher ständiger Mitarbeiter des »Journal des Débats«, zählte er später zu den wertvollsten Kräften der »Revue des Ceux Mondes«.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.