Alaska [2]

Alaska [2]

Alaska, Territorium der Vereinigten Staaten von Nordamerika (s. die Karten bei Art. »Nordamerika« und das Textkärtchen auf S. 255), bildet den nordwestlichsten Teil des Kontinents, vom 51. bis 711/2° nördl. Br. (Point Barrow) und 130–171° westl. L., und grenzt im N. an das Nördliche Eismeer, im W. an das Beringmeer und den Stillen Ozean und im O. an Britisch-Nordamerika. Die Grenze gegen das letztere verläuft vom Portlandkanal (55° nördl. Br.) auf dem Kamm des Küstengebirges, aber nicht über 56 km vom Meer entfernt, bis zum Eliasberg, von dort den 141. Meridian entlang zum Eismeer. Von der Hauptmasse zwischen 60 und 711/2° nördl. Br. und 141 und 168° westl. L. zieht sich nach SO. der Alexanderarchipel (s. d.) mit dem angrenzenden fjordreichen Küstenstrich und nach SW. die Halbinsel A. und die Aleuten (s. d.). Einen Teil des Territoriums bilden noch die Inseln des Beringmeeres, St. Lorenz, Nunivak, St. Matthew und die Pribiloffinseln. Das Areal beträgt 1,530,000 qkm, die Bevölkerung (1900) 63,592 Seelen. Das südliche A. wird vom Küstengebirge durchzogen, das in den Gipfeln Fairweather (4483 m), St. Elias (5520 m), Wrangell (5338 m) und McKinley (6241 m) seine größte Hohe erreicht, dann nach SW. umbiegt und in den Alëuten seine Fortsetzung findet. Eine Reihe tätiger Vulkane (Iliamna 3678 m) und die neu entstandenen Inseln Bogoslow (1797) und Grewingk (1881) legen von der unterirdischen Tätigkeit Zeugnis ab. Das nördliche A. ist größtenteils Hügelland. Die bedeutendsten Flüsse des südlichen A. sind Stikine, Taku, Chilkat und Copper River, die dem Stillen Ozean zufließen; durch das nördliche A. strömen der mächtige Yukon und der wasserreiche Kuskoquim zum Beringmeer, der Noatak und Colville zum Eismeer. Das Klima der an den Stillen Ozean grenzenden Küstengebiete ist durch verhältnismäßig warme Winter, kühle Sommer und starke Niederschläge ausgezeichnet (Mitteltemperatur in Sitka 6,5°; Niederschläge 2100 mm), an den Küsten des Beringmeeres herrschen niedrigere Temperaturen, geringere Niederschläge, aber häufige Nebel, das Innere hat ein kontinentales Klima, strenge Winter und warme Sommer mit geringen Niederschlägen. Holz, Pelztiere, Fische und Mineralien bilden den Reichtum des Landes. Mit Ausnahme der von ewigem Schnee und mächtigen Gletschern bedeckten Gebirgshänge ist fast das ganze Land bis 67° nördl. Br. von einem zusammenhängenden Walde bedeckt, dessen Hauptbestandteile verschiedene Nadelhölzer sind (Sitkafichten, Hemlock- und Balsamtannen, Kiefern, im SO. auch die geschätzte gelbe Zeder, Chamaecyparis nutkaensis), während Laubhölzer (Birken, Erlen, Weiden, Pappeln) nur eine untergeordnete Stellung einnehmen. Der Reichtum an Pelztieren (Seeotter, Bärenrobbe, Landotter, Biber, Silber-, Kreuz- und Rotfuchs, weißer und blauer Eisfuchs, schwarzer und brauner Bär. Sumpfotter, Marder, Bisamratte, Vielfraß, Luchs und Wolf) ist neuerdings sehr zurückgegangen, dagegen liefert die Fischerei, namentlich der Lachsfang. noch große Erträge. Am wichtigsten sind in jüngster Zeit die Mineralschätze geworden; besonders Gold wird seit 1881 in stets zunehmender Menge gewonnen, ferner Silber und Kupfer. Steinkohlen, Eisenerze und andre Mineralien finden sich an verschiedenen Stellen, werden aber nicht ausgebeutet. Unter der eingebornen Bevölkerung befinden sich (nach dem Zensus von 1890) 12,784 Eskimo, 4739 Tlinkit, 3441 Athabasken oder Tinne, 968 Alëuten, 951 Tsimschian und 391 Haida. – Nachdem der Kosak Deschnew bereits 1648 und Bering 1728 durch die Beringstraße gefahren waren, sah und besuchte Gwosdew zuerst die gegenüberliegende Küste (1730). Seine Entdeckung wurde durch Bering und Tschirikow (1741) und später von Cook (1778) weiter verfolgt. Rußland ergriff Besitz von dem neuentdeckten Gebiet, und die 1799 gegründete Russisch-Amerikanische Pelzkompagnie monopolisierte Jagd und Handel, bis A. 1867 gegen Zahlung von 7,200,000 Doll. an die Vereinigten Staaten abgetreten wurde. Eine Territorialregierung mit dem Sitz in Sitka wurde 1884 eingerichtet.

Karte von Alaska.
Karte von Alaska.

Zu ungeahnter Bedeutung gelangte A. durch die 1896 erfolgte Entdeckung reicher Goldfelder zunächst in dem benachbarten kanadischen Gebiet am Klondike (s. d.), dann aber auch in A. selbst. Ein lebhafter Durchgangsverkehr entwickelte sich auf den Hauptzugangsstraßen, vom Lynnkanal über den Dyea- und Whitepaß zum obern Yukon und von der Mündung desselben aufwärts zu der rasch aufblühenden kanadischen Stadt Dawson (s. d.). In kürzester Zeit entstanden neue Orte, wie Dyea, Skagway, Circle City, Nome, und die Bevölkerung der ältern (Sitka, Wrangell, Juneau) stieg schnell an. Neue Dampferlinien wurden gegründet, und die schwierigen Paßübergänge vom Lynnkanal aus bereits 1899 durch Eisenbahnen überwunden. In neuerer Zeit sind auch Touristenfahrten nach A. sehr in Aufnahme gekommen. Vgl. H. Bancroft, History of the Pacific States of North America, Bd. 28: Alaska (San Francisco 1886); Elliot, An arctic province: A. and the Seal Islands (Lond. 1886); »Report on population and resources of A. at the eleventh census 1890« (Washington 1893); Dall, A. as it was and is, 1865–1895 (das. 1896); De Windt, Through the gold fields of A. to Bering straits (New York 1898); Scidmore, Appleton's Guidebook to A. and Northwest-coast, etc. (das. 1899); Bruce, A., its history and resources (2. Aufl., das. 1899); Heilprin, A. and the Klondike (das. 1899); Swineford, A., its history, climate, and natural resources (das. 1898); Burroughs u. andre, A., giving the results of the Harriman A. Expedition (Lond. 1902, 2 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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