- Diether von Isenburg
Diether von Isenburg, Erzbischof von Mainz, geb. 1412, gest. 7. Mai 1482 in Aschaffenburg, Sohn des Grafen Diether von Isenburg-Büdingen, studierte in Erfurt, wurde dort 1434 Rektor, begab sich dann nach Mainz, wo er seit 1427 Domherr war, ward 1453 Kustos der Domkirche und 1459 Erzbischof. Wie sein Vorgänger verband er sich mit Albrecht Achilles von Brandenburg gegen Kurfürst Friedrich von der Pfalz und stürzte dadurch das Stift in einen verderblichen Krieg. Am 4. Juli 1460 bei Pfeddersheim geschlagen, wurde D. von Friedrich zum Frieden und Bündnis genötigt und trat nun an die Spitze der Opposition gegen den Papst und den mit ihm verbündeten Kaiser Friedrich III. D. berief zu diesem Zweck im Februar 1461 einen Fürstentag nach Nürnberg, aber dem Papst Pius II. und dem Kaiser gelang es, die Vereinigung zu sprengen, und D. ward 1461 vom Papst abgesetzt. Da er sich nicht fügte, entstand ein verheerender Krieg zwischen ihm und dem vom Pa pst eingesetzten Erzbischof Adolf von Nassau und ihren beiderseitigen Verbündeten, in dem D. unterlag. Er verzichtete daher 1463 auf das Stift gegen die Abtretung einiger Städte, wurde aber nach Adolfs Tod 1475 wieder zum Erzbischof erwählt. 1477 stiftete er zu Mainz eine Universität und brachte viele verpfändete Städte und Güler wieder an das Stift. Vgl. K. Menzel, D., Bischof von Mainz 1459–1463 (Erlang. 1867); Glaser, D. von Isenburg und Büdingen (Hamb. 1898).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.