- Dantan
Dantan (spr. dangtāng), 1) Jean Pierre, franz. Bildhauer, geb. 28. Dez. 1800 in Paris, gest. 6. Sept. 1869 in Baden-Baden, Schüler Bosios, bildete sich auf der Akademie in Paris und dann zu Rom, wo er sich dem Porträt zuwendete. Schon in Italien schuf er Karikaturstatuetten, in denen er das physisch Lächerliche in Physiognomie oder Gestalt hervorhob, und durch die er sich, besonders nach seiner Rückkehr nach Frankreich (1830), einen großen Ruf erwarb. Unter ihnen befinden sich die von Talleyrand, Wellington, Brougham, d'Orsay, O'Connell, dem Herzog von Cumberland, König Wilhelm IV., Rossini, Victor Hugo, Soulier und Liszt. Fast von allen Berühmtheiten Frankreichs fertigte er kleine Porträtgipsbüsten und große Büsten.
2) Edouard, franz. Maler, Neffe des vorigen, geb. 26. Aug. 1848 in Paris, gest. durch Sturz aus dem Wagen 7. Juli 1897 in Villerville bei Trouville, trat in das Atelier von Pils ein und stellte 1869 sein erstes Bild, eine Episode aus dem Untergang von Pompeji, im Salon aus. Nach dem Kriege malte er teils Szenen aus der antiken Mythologie und Geschichte, keils, angeregt durch die Überlieferungen seiner Familie, Darstellungen von Bildhauerateliers, die sich durch Zartheit des Tones, durch naturwahre Charakteristik des Stofflichen und durch seine Lichtführung auszeichnen. 1872 erschien im Salon das Porträt seines Vaters (des Bildhauers Ant. Laurent D.), der an einer Marmorbüste arbeitet, 1874 ein Mönch als Holzbildhauer (Museum von Nantes), 1875 das Diskosspiel (Museum von Rouen), 1876 die Nymphe Salmacis, 1880 ein Atelierwinkel, in dem wiederum sein Vater, an einem Relief arbeitend, dargestellt ist (im Luxembourg-Museum zu Paris), 1881 das Frühstück des Modells im Maleratelier, 1884 eine Gipsformerei, 1887 der Abguß über der Natur (an einem weiblichen Modell), eine Töpferwerkstatt (in der Neuen Pinakothek zu München), 1890 der Bau eines Gewächshauses und 1893 eine Frauenprozession.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.