Clermont Donnerre

Clermont Donnerre

Clermont Donnerre (spr. klärmóng-tŏnǟr), 1) Stanislas, Graf von, geb. 1747, gest. 10. Aug. 1792, Sprößling eines alten Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz, Clermont, in der Gegend von Grenoble liegt, und das noch in mehreren Linien blüht, war vor der Revolution Oberst, trat 1789 als freisinniger, aber monarchistischer Abgeordneter des Adels in die Versammlung der Reichsstände. Um dem Jakobinerklub die Wage zu halten, gründete er mit Malouet u. a. den Klub der Freunde der Monarchie (Club des amis de la monarchie), der sich aber bald auflösen mußte. Auch das »Journal des impartiaux«, das er mit Fontanes herausgab, wurde nach zwei Monaten unterdrückt. Bei dem Sturze des Königtums wurde er von einem wütenden Volkshaufen ermordet. Eine Sammlung seiner politischen Schriften (»Recueil des opinions de Stanislas de C.«) erschien 1791 in 4 Bänden.

2) Aimé Marie Gaspard, Marquis von, franz. Minister, geb. 27. Nov. 1779 in Paris, gest. 8. Jan. 1865 auf seinem Schloß Glissolles, machte die Feldzüge in Italien, Deutschland und Spanien mit und ward 1808 Adjutant des Königs Joachim Murat von Neapel. Nach 1814 trat er in die französische Armee zurück, ward Maréchal de Camp und nach der zweiien Rückkehr des Königs Pair von Frankreich und Kommandeur der Gardekavallerie. Er stand auf seiten der gemäßigt konservativen Partei und ward 1820 unter Villèle Marineminister und Generalleutnant, 1823 Kriegsminister. Nach der Julirevolution zog er sich ins Privatleben zurück. Vgl. Rousset, Le marquis de C. (Par. 1885).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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