- Choulant
Choulant (spr. schulāng), 1) Ludwig, Mediziner. geb. 12. Nov. 1791 in Dresden, gest. 18. Juli 1861. studierte seit 1811 in Dresden und Leipzig, ward 1821 an das Krankenstift nach Dresden berufen, 1823 Professor der theoretischen, 1828 der praktischen Heilkunde und Direktor der therapeutischen Klinik, 1842 Direktor der Akademie und 1844 Medizinalreferent beim Ministerium. Er schrieb: »Tafeln zur Geschichte der Medizin« (Leipz. 1822); »Lehrbuch der speziellen Pathologie und Therapie des Menschen« (das. 1831 u. ö.; neu bearbeitet von H. E. Richter, 4. Aufl. 1860); »Anleitung zur ärztlichen Rezeptierkunst« (2. Aufl., das. 1834); »Anleitung zur ärztlichen Praxis« (das. 1836); »Handbuch der Bücherkunde für die ältere Medizin« (2. Aufl., das. 1841); »Bibliotheca medico-historica« (das. 1841); »Geschichte und Bibliographie der anatomischen Abbildung« (das. 1852); »Die Anfänge wissenschaftlicher Naturgeschichte und naturhistorischer Abbildung im Abendland« (Dresd. 1857); »Graphische Inkunabeln für Naturgeschichte und Medizin« (Leipz. 1858). Auch gab er die »Opere« des Benvenuto Cellini (Leipz. 1833–35, 3 Bde.) heraus.
2) Ludwig Theodor, Maler und Architekt, Sohn des vorigen, geb. 18. Juli 1827 in Dresden, gest. daselbst 12. Juli 1900, bildete sich auf der dortigen Akademie zum Architekten und Architekturmaler aus und genoß vorzugsweise den Unterricht Sempers. 1850 und 1851 bereiste er Italien und Sizilien, nahm später einen längern Aufenthalt in Rom und besuchte 1864,1873 und 1874 wiederum Venedig und Florenz. Seine Ölbilder und Aquarelle sind vortrefflich gezeichnet und von glücklicher Farbenwirkung. Eine Ansicht der Engelsburg besitzt die Galerie zu Dresden. Im Wappensaal des königlichen Schlosses hat er die acht Stammburgen des sächsischen Hauses und in den Vestibülen des Hoftheaters mehrere landschaftliche Gemälde ausgeführt. Als Architekt hat er sich bei dem Bau der katholischen Kirche in Dresden-Neustadt bewährt.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.