- Carolath
Carolath (C.- Beuthen), Medialfürstentum im preuß. Regbez. Liegnitz, Kreis Freistadt, dem gleichnamigen Fürstengeschlecht gehörig, umfaßte in Gebiet von 250 qkm (4,54 QM.) mit 15,000 Einw. Der Hauptort, das gleichnamige Dorf, die Residenz des Fürsten, an der Oder, hat ein Schloß, eine schöne evang. Pfarrkirche, Dampfmahl- und Ölmühle und 900 meist evang. Einwohner. – Die Herrschaften C. und Beuthen wurden um 1550 von der alten schlesischen Adelsfamilie Schönaich erworben und 1601 vom König von Böhmen zum Majorat erhoben. Georg von Schönaich erhielt 1616 den Freiherrentitel. Johann Georg von Schönaich wurde 1700 zum Reichsgrafen, Johann Karl I. (gest. 1763) aber 1741 von Friedrich d. Gr. zum Fürsten von C.-Beuthen erhoben und 1753 bestimmt, daß der Fürstenstand auf die ganze Deszendenz ausgedehnt werden und die Nachgebornen die Namen »Prinzen und Prinzessinnen von Schönaich-C.« führen sollten. Der erste Nachfolger von Johann Karl war dessen ältester Sohn, Johann Karl II. Friedrich, preußischer Generalleutnant der Kavallerie. Sein Enkel war Fürst Heinrich Karl Wilhelm, geb. 29. Nov. 1783, preußischer General der Kavallerie, Mitglied des Staatsrates und seit 1854 erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses, dem durch Kabinettsorder vom 22. Okt. 1861 für sich und alle folgenden Familienhäupter der Titel »Durchlaucht« verliehen ward. Im folgte 1864 sein Großneffe, Fürst Karl, Graf zu Schönaich und Freiherr zu Beuthen, geb. 14. Febr. 1845,1871–81 und 1887–90 Reichstagsmitglied. Dessen jüngerer Bruder ist der Prinz Heinrich zu Schönaich-C., geb. 24. April 1852 in Amtitz, Kreis Guben, erbliches Mitglied des Herrenhauses, Standes- und Majoratsherr auf Amtitz, auch Besitzer der Herrschaft Starzeddel in Brandenburg, 1877–90 Landrat in Guben, seit 1881 Mitglied des Reichstages. Glieder der Familie besitzen außerdem noch das Majorat Mellendorf im schlesischen Kreis Reichenbach und die Herrschaft Saabor im schlesischen Kreis Grünberg. Vgl. Klopsch, Geschichte des Geschlechts von Schönaich (Glogau 1847–56,4 Hefte).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.