- Bolīvar [2]
Bolīvar, 1) Departement der südamerikan. Republik Kolumbien (s. Karte »Peru etc.«), am Karibischen Meer, 70,000 qkm groß. Das nur im SW. bergige (Cerros de Murucucu, Cerro de Quimari), sonst niedrige, oft sumpfige, größtenteils von Urwald bedeckte Land wird durchflossen vom Sindu und von dem zum Magdalenenstrom, der die Ostgrenze bildet, gehenden Rio Cauca. Das Klima ist heiß und ungesund. Gebaut wird Mais und Kakao, auch Reis, Kaffee, Zuckerrohr, Tabak. Reiche Silberlager werden primitiv, Gold, Platin und Kohle gar nicht gewonnen. Die Bevölkerung (1881: 280,000) besteht aus Weißen, Negern und Indianern. Hauptbeschäftigungen sind Landbau und Handel, während die Zambos den Flußverkehr besorgen. Das Departement wird eingeteilt in zehn Provinzen und zwei Territorien. Hauptstadt ist Cartagena (s.d.), der bedeutendste Handelsplatz Barranquilla (s.d.). – 2) Staat der südamerikan. Republik Venezuela (s. Karte »Peru«), grenzt im O. an Britisch-Guayana, im S. an Brasilien, im N. an den Orinoko mit dem Apure, 372,447 qkm mit (1894) 135,232 Einw. Hauptstadt ist Ciudad Bolivar (s.d.). Die Kolonie B. hat 22 qkm mit (1888) 830 Einw. – 3) Eine der Hochlandprovinzen der südamerikan. Republik Ecuador, hat 43,000 Einw. Hauptstadt ist Guaranda (s.d.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.