- Vorwärmer
Vorwärmer dienen dazu, das Speisewasser vor dem Eintritt in den Dampfkessel anzuwärmen. Diese Erwärmung kann geschehen durch den Abdampf von Maschinen oder durch die abziehenden Heizgase der Kessel anlage und hat den Vorteil, daß sonst verloren gehende Wärme dem Kessel zugeführt und dadurch an Brennmaterial gespart wird. Ferner wird der Kessel durch Speisung mit vorgewärmtem Wasser geschont. Eine Erwärmung des Wassers durch Mischung desselben mit dem Maschinenabdampf ist nicht zu empfehlen wegen des in letzterm enthaltenen Öles, das nicht in den Kessel gelangen soll. Eine direkte Berührung zwischen Wasser und Abdampf ist vermieden bei den Röhrenvorwärmern, stehend oder liegend angeordneten Zylindern, in die ein System von geraden oder gebogenen Röhren derart eingefügt ist, daß Dampf und Wasser sich nach dem Gleich- oder Gegenstromprinzip bewegen. Der Dampf strömt durch und das Wasser um die Rohre oder umgekehrt. Das Material der Rollre ist meist Schmiedeeisen, besser Kupfer oder Messing. Auch Rippenrohre aus Gußeisen finden Anwendung. Durch einen solchen V. kann eine Erwärmung des Wassers bis 90° erzielt werden. Fig. 1 stellt einen Gegenstromvorwärmer (System Bühring) dar. Der Dampf tritt bei a ein, wird durch das Rohr d dem Raum b zugeführt, strömt von hier durch die Rohre f und den Mantelraum zwischen d und l nach unten und verläßt den Apparat bei c.
Der Eintritt des kalten Wassers erfolgt unten bei b, der Austritt des angewärmten oben bei i. – Als V., die durch die abziehenden Gase einer Feuerung geheizt werden, bezeichnet man mitunter bei den mehrfachen Kesseln die im letzten Feuerzug angeordneten Unterkessel (s. Tafel »Dampfkessel I«, S. 1). Viel benutzt wird unter dem Namen Economiser (engl., »Feuerungssparer«) eine Anordnung von stehenden gußeisernen Rohren, die im erweiterten Abzugskanal zwischen Kessel und Schornstein aufgestellt sind und von Wasser durchflossen werden. Die älteste Bauart ist von Green u. Sohn in Manchester. Fig. 2 u. 3 zeigen einen Apparat der Economiserwerke in Düsseldorf. Dieser besteht im wesentlichen aus einer großen Zahl stehender gußeiserner Rohre r von je 2,75 m Höhe und 1 qm Heizfläche. 4–10 solcher Rohre sind oben und unten durch Querrohre q zu einer Gruppe, einem sogen. Register, vereinigt. Die einzelnen Register sind abwechselnd oben und unten durch Doppelkrümmer s verbunden. Das Wasser wird bei a, beim Kamin, wo die Gase schon abgekühlt sind, zugeführt, fließt von einem Register zum andern den heißen Gasen (Richtung c-d) entgegen und tritt bei b aus (Gegenstromprinzip). Die Rohre sind von scharfkantigen Kratzern k umgeben, die durch eine maschinelle Vorrichtung m fortgesetzt auf und ab bewegt werden, was den Zweck hat, die Außenseite der Rohre von Ruß, einem schlechten Wärmeleiter, freizuhalten. Die Kohlenersparnis bei Anwendung eines solchen Apparates beträgt bis 25 Proz.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.