Verbreitungsmittel der Pflanzen

Verbreitungsmittel der Pflanzen, die Einrichtungen, durch die Ableger, Vermehrungssprosse, Bulbillen, Samen, Früchte etc. von der Mutterpflanze zu neuen, für ihre Weiterentwickelung günstigen Stellen fortgeführt werden. Bei den höhern Gewächsen geschieht dies spontan durch Wandersprosse oder durch frei abgelöste Sproßgliederungen sowie bei Samen und Früchten durch die Art der Aussäung (s. Aussaat, natürliche). Je nach der Weiterverbreitung durch Wasser, Wind oder Tiere unterscheidet man hydrochore, anemochore und zoochore Verbreitungsausrüstungen. Bei manchen Xerophyten führen die bei der Aussäung beteiligten Organe gewisse Bewegungen ausschließlich bei Befeuchtung aus, während bei Trockenheit ein vollständiger Samenverschluß stattfindet. Diese als Hygrochasie bezeichnete Einrichtung kommt bei den in trockenem Zustande kugelförmig zusammenschließenden Zweigen der Jerichorose (Anastatica hierochontica, s. d.), bei den die Früchte umschließenden Fruchtdolden der im Mittelmeergebiet verbreiteten Ammi Visnaga, bei manchen Kapselfrüchten (von Lepidium spinosum, Arten von Fabaria und Zygophyllum) in Steppen- oder Wüstengebieten vor und beruht auf dem Aufquellungsvermögen bestimmter Gewebeteile. Bei der Xerochasie treten die zur Aussäung führenden Bewegungen nach Austrocknung ein, wie z. B. bei vielen Schleudereinrichtungen (s. Aussaat, natürliche). Die auf die Fortbewegung durch die Luft berechneten Einrichtungen bestehen teils in der Kleinheit und Leichtigkeit der ausgestreuten Vermehrungsorgane, teils in flügelartigen Anhängen, teils in haar- oder federartigen Bildungen.