Stempelmaschinen

Stempelmaschinen

Stempelmaschinen (hierzu Tafel »Stempelmaschinen« mit Text) im Postbetrieb dienen dazu, größere Massen von Briefen, Postkarten und Drucksachen schnell und leicht mit deutlichen Abdrücken des Aufgabe- oder Ankunftsstempels zu versehen. Der Aufgabestempel für Briefe wurde um 1661 von Henry Bishopp, Generalpächter des englischen Postwesens, eingeführt. Durch andauerndes Stempeln mittels Handstempels ermüdet die Hand rasch. Ein gewandter Handstempler kann in der ersten Minute bis zu 80, in der ganzen ersten Stunde aber nur etwa 3500 Stück Freimarken entwerten. Das Bedrucken der Briefe mit dem Ankunftsstempel vermag auch ein Handstempler etwas schneller (bis zu 110 Stück in der ersten Minute) auszuführen, weil der Stempel an einer beliebigen Stelle der Briefrückseite abzudrucken ist. In beiden Fällen sind etwa 5–6 Proz. Abdrücke mangelhaft. Die erste Stempelmaschine von Wake aus Worksop (1826) lieferte minutlich 90–250 Abdrücke. Die Versuche der preußischen Postverwaltung (1867) mit der Stempelmaschine von Robert Hinrichsen aus Hamburg wurden aufgegeben, weil die Maschine die Sendungen beschädigte. Erst 1881 gelang es Haller u. Löffelhardt in Hamburg, eine für das Bedrucken mit Ankunftsstempeln brauchbare Stempelmaschine herzustellen, die noch heute vereinzelt verwendet wird. Im Telegraphen betriebe, namentlich auf Börsen-Telegraphenämtern, werden zum Vermerken der Nummern und der auf die Minute genauen Zeit auf den Telegrammen bei der Aufgabe, Ankunft und Ausfertigung Numerier-, Paginier- und Zeitlochmaschinen von Auerbach in Berlin sowie Zeitstempelapparate von Schwabacher in Berlin verwendet. Die Zeitlochmaschine, deren Minutentypen mit der Hand eingestellt werden müssen, stanzt die Zeitangaben etc. gleichzeitig in 10–15 Telegrammen. Bei dem Schwabacherschen Zeitstempelapparat werden die Drucktypen mit Hilfe einer Uhr selbsttätig von Minute zu Minute umgestellt. Näheres über S. siehe auf beifolgender Tafel.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stempelmaschinen — Bei der Stempelmaschine von Haller u. Löffelhardt (Fig. 1) sind auf der Hauptachse a befestigt: ein prismatischer Halter f (Stempelhals) mit zwei auswechselbaren Stempelköpfen, eine Gummischeibe h (Transporteur), welche die Briefe nach dem… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stempeln, Stempelmaschinen — (Markiermaschinen), hier: Eindrücken von Firmennamen, Fabrikmarken, Maßeinteilungen oder Zeichen und Buchstaben irgendwelcher Art in Maschinenteile, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände. Fig. 1 zeigt eine Stempelmaschine, deren wesentlichsten Teil… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Stempelmaschine (Frankierungsentwertung) — Stempelmaschinen werden von der Post verwendet, um Postwertzeichen (z. B. Briefmarken) maschinell zu entwerten. Sie erfüllen die komplementäre Funktion der Frankiermaschine, die Briefmarken klebt oder entsprechende Symbole druckt. Kategorie …   Deutsch Wikipedia

  • Briefzentrum (Deutsche Post AG) — Karte der Briefzentren der Deutschen Post AG Ein Briefzentrum (BZ) ist ein von der Deutschen Post AG eingerichtetes Verteilzentrum für Briefe. Es dient vor allem der Rationalisierung der Briefbeförderung. Das Verteilsystem verarbeitet täglich 65… …   Deutsch Wikipedia

  • Bund Deutscher Philatelisten — Logo …   Deutsch Wikipedia

  • Bedeutende Deutsche — Kehrdruckpaar mit Zwischensteg der Berliner 10 Pfennig Marke (Michel Nr.: 202+Z+202 wird zur Zusammendruck Michel Nr.: KZ 1 ) …   Deutsch Wikipedia

  • Bedeutende Deutsche (Briefmarkenserie) — Kehrdruckpaar mit Zwischensteg der Berliner 10 Pfennig Marke (Michel Nr.: 202+Z+202 wird zur Zusammendruck Michel Nr.: KZ 1 ) …   Deutsch Wikipedia

  • Briefmarke — One Penny Black – Die erste Briefmarke der Welt (1840) Eine Briefmarke (lange Zeit offiziell Postwertzeichen) ist die Bestätigung eines postalischen Beförderungsunternehmens über die Zahlung des aufgedruckten Betrages. Sie wird meist auf Papier… …   Deutsch Wikipedia

  • Briefmarken — One Penny Black Die erste Briefmarke der Welt (1840) Eine Briefmarke (lange Zeit offiziell Postwertzeichen) ist die Bestätigung eines postalischen Beförderungsunternehmens über die Zahlung des aufgedruckten Betrages. Sie wird meist auf Papier… …   Deutsch Wikipedia

  • Briefporto — Als Postsendung wird in der Alltagssprache ein Schriftstück oder ein Gegenstand, der mit Hilfe eines Postunternehmens zu einem Empfänger gebracht wird, bezeichnet. Bei der Deutschen Bundespost bzw. der Deutschen Post der DDR war die Postsendung… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”