Spiritusfabrikanten in Deutschland, Verein der

Spiritusfabrikanten in Deutschland, Verein der, 1857 gegründete, in Berlin ansässige Vereinigung von Fabrikanten von Kartoffelspiritus zum Zwecke der Förderung der Interessen des Brennereigewerbes auf gärungstechnischem und wirtschaftlichem Gebiet. Der Verein wirkt a) durch die Verhandlungen der Vereinsversammlungen, b) durch die Unterhaltung 1) eines chemischen Laboratoriums, 2) einer Versuchsbrennerei, 3) einer Brennereischule, 4) der »Zeitschrift für Spiritusindustrie«, 5) einer Glasbläserei und 6) einer Abteilung für landwirtschaftliche Maschinentechnik; ferner kommt dem Verein zugute die Tätigkeit der deutschen Kartoffelkulturstation. Alle diese Einrichtungen sind vereinigt, werden geleitet und betrieben im Institut für Gärungsgewerbe in Berlin, das in gleicher Weise noch fünf andre landwirtschaftlich technische Vereine vertritt. Mitglieder können sowohl Einzelpersonen, auch wenn dieselben nicht Brennereibesitzer sind, als auch Vereine werden. 1899 schloß sich das Brennereigewerbe zum Verwertungsverband deutscher Spiritusfabrikanten zusammen unter gleichzeitiger Gründung der Zentrale für Spiritusverwertung, einer Vereinigung, der 90 Proz. aller Kartoffelspiritusfabrikanten Deutschlands angehören, und die in Gemeinschaft mit einer Reihe der bedeutendsten Spritfabrikanten und Spiritushändler durch genossenschaftlichen Verkauf des erzeugten Spiritus eine angemessene Verwertung desselben zu erreichen sucht. Der Verein, dem jetzt nahezu sämtliche Brennereibesitzer angehören, und der als Vertreter des gesamten Kartoffelbrennereigewerbes angesehen werden kann, zählt 4800 Mitglieder und verfügt über 30 wissenschaftliche Beamte. Seine Aufwendungen für die erwähnten Einrichtungen beziffern sich auf 480,000 Mark jährlich.